Wenn es bloß den Müll nicht gäbe!

Knapp daneben.

Überfüllte Mülleimer, falsch entsorgte Abfälle, zu wenig Bewusstsein bei uns Schüler*innen: Die Verschmutzung auf dem Schulgelände und auch in den Gebäuden ist ein Dauerbrenner und beeinträchtig das Wohlbefinden von Schülern und Lehrkräften. 

Wir haben uns zu diesem Thema mit Herrn Brandl, unserem Hausmeister am Standort II, getroffen.

Umlauf: Danke, dass Sie sich Zeit für ein Interview mit uns nehmen. Aus welchem Grund sind Sie Hausmeister an dieser Schule geworden und wie lange machen Sie dies schon?

Ärgerlich…

Herr Brandl: Hier an der Schule bin ich jetzt seit 8 Jahren. Den Beruf des Hausmeisters verrichte ich seit 11 Jahren. Vorher war ich an anderen Schulen. Dort ist man dann „Springer“. Das heißt, man ist immer bei einem Kollegen dabei und sieht, wie alles funktioniert. Wenn dann eine Hausmeisterstelle frei wird, kann man sich auf diese bewerben und dann arbeitet man an dieser Schule als Hausmeister. Als an dieser Schule eine Stelle frei war, habe ich sie mir angeschaut und ich fand sie ganz gut. Und bin dann seit 8 Jahren hiergeblieben.

Umlauf: Welche Maßnahme für den Umweltschutz gibt es an dieser Schule?

Herr Brandl: Maßnahmen für den Umweltschutz haben wir in dem Sinne nicht. Wir haben die Mülltrennung. Ihr wisst, wir haben eine gelbe Plastiktonne, eine grüne Papiertonne und eine schwarze Restmülltonne. Das ist das, was wir an dieser Schule machen können. Denn der eigentliche Umweltschutz fängt in den Klassen mit der Mülltrennung an. In den Klassen stehen ein Papiermülleimer und ein Restmülleimer. Die Trennung muss immer von den Klassen berücksichtig werden, aber meistens ist dies nicht so und alles wird in einen Mülleimer geworfen. Dann werden beide Mülleimer in die Restmülltonne entsorgt. Wenn jede Klasse darauf achten würde, was in welchen Müll kommt, wäre das schon ein großer Fortschritt. 

…was so alles aus dem Fenster geworfen wird.

Umlauf: Finden sie, dass es abgesehen davon noch weiteren Verbesserungs- bedarf gibt? Wenn ja, wo?

Herr Brandl: Im Müllverhalten der Schüler. Das fängt schon damit an, dass die Schüler in den Pausen den Müll nicht einfach in die Gegend werfen, sondern in die vorgesehenen Mülleimer auf dem Schulhof. Außerdem sollte der Klassenraum, wenn die Schüler rausgehen, sauber und ordentlich sein. Denn die Reinigungskräfte haben gar nicht genug Zeit dafür, immer erst in den ganzen Klassenräumen die Stühle hochzustellen, dann zu fegen und dann noch nass zu wischen. Das können die Reinigungskräfte gar nicht. Deshalb fände ich es besser, wenn die Schüler darauf achten würden, alles ordentlich zu hinterlassen. Natürlich ist es ärgerlich, wenn andere Klassen in den Klassenraum kommen und dort Unordnung hinterlassen, aber trotzdem sollte es selbstverständlich sein, den Raum sauber zu halten. Ich finde, wenn man an einen Ort kommt und ihn sauberer hinterlässt, als man ihn vorgefunden hat, trägt man schon sehr viel für das allgemeine Empfinden bei. Wenn jeder seinen Müll in einen Mülleimer schmeißt, dann hätte man schon viel gemacht. 

Umlauf: Vielen Dank, dass sie mir uns diese Fragen beantwortet haben.

Am Standort Goethe II gab es im vergangenen Jahr viele Müllsammel-Aktionen auf dem Schulhof. Trotzdem werfen die Kinder den Müll nicht in die vorgesehenen Mülleimer, die von der Schule aufgestellt wurden. Auch die Klassenräume sind, wie Herr Brandl berichtet, oft in einem unsauberen Zustand. Häufig ist anscheinend der Grund dafür der nicht erledigte Ordnungsdienst. Die Putzfachkräfte weigern sich dann natürlich, die betreffenden Klassenräume zu reinigen.

Niemand fühlt sich auf einem Schulhof wohl, auf dem überall Müll herumliegt. Und auch in Anbetracht der vielen Klimakatastrophen der letzten Jahre sollten alle auf die Umwelt aufpassen, wie man auch aktuell an den Großbränden in Los Angeles sehen kann. So kann jeder in seinem Bereich etwas beitragen, z.B. eben auch in der Schule.

Hier wurde der Mülleimer noch nicht einmal verfehlt!

Am 26.09.2024 fand der 8. Tag Hessische Tag der Nachhaltigkeit statt. Das Goethe-Gymnasium beteiligte sich auch daran. In ganz Hessen wurde etwas für die Umwelt getan. Einzelne Lerngruppen zogen los, um im Umfeld der Schule Müll zu sammeln, andere Klassen bauten Überwinterungskästen für Tiere mit eigenen Materialien, die Sportklassen versuchten sich im „Plogging“. Plogging ist eine Sportart, in der man gleichzeitig Müll sammelt und dabei joggt. Das Wort wird gebildet vom schwedischen Wort „plocka“ und dem englischen Wort „Jogging“. Der Müll wird also joggend mit Handschuhen sowie Abfallbehältnissen aufgesammelt. 

Die Reduzierung von Müll an unserer Schule ist nicht nur eine Frage des Respekts gegenüber anderen, sondern auch ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Umwelt und nachhaltigem Denken. Vielleicht könnten mehr solcher Aktionen wie das „Plogging“ zu diesem Ziel beitragen. 


  • Henry interessiert sich für Sprachen und Tiere. Er mag den Winter, Rodeln und gemütliches Lesen. Unfreundlichkeit, überfüllte Toiletten und Umweltverschmutzung kann er überhaupt nicht leiden. Geburtstag: 16.07.2010



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