Austausch mit Jaroslawl 2007

Von unserer Russischlehrerin Stephanie Hey (15.09.2007)

Wie müde, aber siegreiche Krieger kehrten 14 Russischschüler der 7. und 8. Klassen sowie Frau Burdzik und Frau Hey am 2. September spätabends aus Jaroslawl von dem 10tägigen Schüleraustausch mit der 90. Schule zurück. Sowohl bei der Hin- als auch der Rückreise mussten sie nämlich Komplikationen und beachtliche Verspätungen ertragen.

 

Gruppenbild aller russischen und deutschen Teilnehmer in Jaroslawl

 

Außerdem spielte das Wetter nur am ersten Tag beim sommerlichen Stadtrundgang und Kremlbesuch in Moskau wirklich mit. Viel spannender waren anschließend aber die 8 Tage in Kassels Partnerstadt Jaroslawl. Auch wenn einige touristisch interessante Ausflüge auf der Wolga oder zum stolzen Landgut des Dichters Nekrasow von regelmäßigen Regenschauern getrübt wurden, blieb die gute Laune bei den 16 russischen wie 14 deutschen Schülern die ganze Zeit über unerschütterlich. Schnell war nämlich der erste Kulturschock überwunden, hatten sich die Austauschpartner angefreundet und entwickelte sich nach und nach auch ein Zusammengehörigkeitsgefühl in der gesamten Gruppe.

 

 

Tauziehen auf dem Landsitz
eines russischen Dichters

 

Meist wurde morgens für das gemeinsame Theaterprojekt „Aschenputtel“ gearbeitet – da musste jede Szene mehrfach geprobt, die Kulissen selbst erstellt, eine russische Zusammenfassung geschrieben und die Kostümierung besorgt werden. Trotzdem blieb aber noch viel Zeit für schweißtreibenden internationalen Hallenfußball, coole Tänze, Lieder, eine abendliche Disco, Stadtführungen und Einkäufe. Und vor allem musste ständig gegessen werden – sowohl die Gasteltern als auch das Personal der Schulküche bekochte alle reichlich und forderten immer wieder eindringlich auf, den Bauch nur ordentlich zu füllen. So hatten am Ende nicht nur die Koffer wegen der ebenfalls großzügigen Geschenke, sondern auch manche unserer Schüler und Lehrerinnen durchaus etwas zugelegt.

 

Trotz der teilweise recht dürftigen Russisch- bzw. Deutschkenntnisse, die mit Englisch, Computer-Übersetzungsprogrammen und Händen und Füßen kompensiert wurden, kann man dennoch von einer gelungenen Verständigung sprechen. Unsere Goethe-Schüler konnten sehr viel über das Land und seine Leute erfahren, erlebten selbst ganz natürlich das, worüber sie sonst nur theoretisch in Lehrbuchtexten informiert werden.

 
90.Schule in Jaroslawl
 

Zum Schluss konnten aber auch Sprechchöre, eindringliche Bitten und Abschiedstränen die viel zu frühe Abfahrt nicht verhindern. Aber ein Trostpflaster bleibt glücklicherweise – nächstes Jahr im September erwarten die Kasseler Goethe-Schüler ihre russischen Freunde zum Gegenbesuch. Und werden sich auch nicht lumpen lassen … Vielen Dank für alles, liebe Schüler und Lehrer der 90. Schule!

P.S.: Bliny sind leckere russische Pfannkuchen.