Bewerbungstraining: Auch unser Lehrer hat was gelernt

(26.10.2001 21:31)

Am 18. Oktober 2001 wurde die Klasse 9b der Goetheschule in Kassel von zwei Außendienstmitarbeiterinnen der AOK (Allgemeine Ortskrankenkasse) besucht. Sie besuchten unsere Klasse, um mit uns diverse „Trainingseinheiten“ durchzuführen.

Die beiden Frauen waren von den Sozialkundelehrern eingeladen worden, um uns bei der Vorbereitung für unser im Frühjahr des nächsten Jahres anstehendes Betriebspraktikums zu helfen. Obwohl das „Training“ nach Meinung der Klasse etwas spät angesetzt war, konnten Frau Angelika Köhler und Frau Monica Daut uns mit vielen Tipps zur Seite stehen, die man bei einem normalen Sozialkundelehrer nicht unbedingt erhalten hätte. Wie zu erwarten warben die beiden Mitarbeiterinnen damit indirekt auch für ihre Krankenkasse. Insgesamt waren aber alle Schüler der Klasse mit dem Training zufrieden.

Angefangen hat der Tag um 8.00 Uhr morgens. Die beiden Frauen stellten sich vor und einigten sich mit der Klasse darauf, sich gegenseitig zu duzen. Sie erzählten uns von ihrem Arbeitsbereich, der sich wie obengenannt auf den Außendienst bezieht. Dabei geht es hauptsächlich um die Betreuung von Jugendlichen und diversen Trainingseinheiten, vor allem für Schüler, die die Schule mit der Klasse 10 verlassen und sich um eine Ausbildung bemühen. Darin lag auch ein „Knackpunkt“ an diesem Training, da die beiden Frauen eigentlich auf ein Bewerbungstraining für Auszubildene spezialisiert sind. Wir mussten aber anerkennen, dass es Angelika und Monica sehr gut gelungen ist, sich auf uns einzuzustellen; außerdem „kombinierten“ wir manchmal Ausbildungstraining mit Praktikumstraining, und so wurde eine gute Lösung des Problems getroffen.
Das erste Thema war die Bewerbung. Monica und Angelika verdeutlichten uns, dass die Bewerbung eine große Rolle spielt. Hier kann dem Personalchef gezeigt werden, wie kreativ eine Bewerberin bzw. ein Bewerber ist. Angefangen haben wir mit der schriftlichen Bewerbung. Bald wurde uns deutlich, auf welche Kleinigkeiten man achten muss und was man unterlassen sollte. Diese Kleinigkeiten waren für unsere Klasse oftmals interessanter, da wir über das Bewerbungsverfahren im Allgemeinen schon informiert waren.

Weiter ging es mit der telefonischen Bewerbung, die oftmals der schriftlichen Bewerbung vorausgeht. Hier wurde in Rollenspielen der Ablauf eines telefonischen Gespräches geübt. Nachdem wir an unseren Klassenkameraden Kritik geübt hatten, ging es weiter mit einem Test. Angelika und Monika erklärten uns, das dieser Test nur ein kleiner Teil dessen ist, was bei einer Bewerbung für eine Ausbildung zu erwarten ist. Wir standen unter Zeitdruck und die beiden Trainerinnen bemühten sich, den Test möglichst realitätsnah durchzuführen. Die Ergebnisse des Testes waren sehr unterschiedlich. Verhältnissmäßig wenig Schüler hatten 5 oder weniger Fehler. Einige konnten sich nicht darauf einstellen und hatten mehr als 15 Fehler.
Beendet wurde das zum großen Teil informative Training mit Rollenspielen. Es ging dabei um das Vorstellungsgespräch. Nachdem die Rollenspieler auf ihre „Stärken“ und „Fehler“ hingewiesen worden sind, und auch das nötige Lob für ihr Selbstbewusstsein erhalten haben, verabschiedeten sich Monica und Angelika. Die Klasse bedankte sich für ihre Mühe. Auch unser Lehrer musste später eingestehen, dass auch er noch etwas lernen konnte.