Brötchen, Müsliriegel & Co

Von unserer Redakteurin Nina Bauer (2.11.07)

Egal, ob sie in der Cafeteria Brötchen oder andere Leckereien an Schüler und auch an Lehrer verkauft, die Leiterin der Cafeteria im Nebengebäude, Frau Elke Joedecke, hat immer ein Lächeln im Gesicht. Selbst der Andrang in den großen Pausen kann sie nicht aus der Ruhe bringen.

 

Frau Joedecke schildert ihren Alltag

 

Jeden Tag, ob Regen, Schnee oder Sonnenschein fährt sie mit dem Fahrrad in die Schützenstraße, wo sie in der Cafeteria des Goethe-Gymnasiums arbeitet. „Das hält mich fit“, sagt sie.

 

Während die Schüler in ihren Klassenräumen sitzen und lernen, bereitet sie allerhand Gerichte vor, nimmt Lieferungen entgegen und fährt auch noch selber einkaufen. Später in den großen Pausen werden ihr die Speisen beinahe aus den Händen gerissen, so groß ist der Andrang der Schüler. Doch auch so mancher Lehrer sucht bei ihr den kleinen Snack für zwischendurch. Eines ihrer besonderen Anliegen ist es den Kindern ein ausgewogenes und gesundes Frühstück anzubieten.

Frau Joedecke ist verwitwet und Mutter zweier erwachsener Kinder. Sie ist gelernte Betriebsschlosserin und war außerdem drei bis vier Jahre als Altenpflegerin tätig. Doch Frau Joedecke hat das Kochen und das Zubereiten von Speisen schon immer gereizt. Früher half sie ihrer Mutter, die gelernte Köchin ist, und nun leitet sie endlich ihre eigene Cafeteria.

Seit gut zwei Jahren ist sie inzwischen für diesen Betrieb verantwortlich. „Früher habe ich ja auch noch für die Carl-Schomburg-Schule gesorgt, doch seit die in ihrem Neubau eine eigene Cafeteria haben, konzentriere ich mich nur noch auf die Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasiums.

 

 
Die provisorische Lösung
 

Seit dem 20. August diesen Jahres, nach über 15 Jahren gastronomischer Tätigkeit, hat Frau Joedecke die Cafeteria als selbstständige Unternehmerin übernommen. „Es wird ein hartes Stück Arbeit“, meint sie zuversichtlich, in der Hoffnung, dass die Cafeteria genug Gewinn bringen wird. Fortan ist die Cafeteria im Nebengebäude ihr Reich, doch sie hat auch schon Pläne für eine noch größere Zukunft der Cafeteria: So will sie demnächst auch im Hauptgebäude den Schülern ein kleines aber gesundes Frühstück anbieten, das hauptsächlich aus belegten Brötchen bestehen wird.

 

Nicht nur ihre neue Angestellte hilft mit den Cafeteria Alltag zu organisieren, sondern sie wird auch von ihrer Familie unterstützt. So liefert z.B. ihr Lebensgefährte in Notfällen manchmal Zutaten, damit der Alltag in der Cafeteria ungehindert und ohne Engpässe weiter laufen kann. Auch wird sie manchmal von ihrer Tochter unterstützt, die dann aushilft, wenn es mal an helfenden Händen mangelt.

Frau Joedecke freut sich immer wieder, wenn erwartungsvoll die Schüler ihre Cafeteria betreten. Nur manchmal, wenn die „hungrige Meute“ in die Cafeteria stürmt, wünscht sie sich, dass eine Aufsicht die Schüler etwas im Zaum halten würde. „Das ist ein großes Problem, denn nicht selten kommt es vor, dass Schüler Tische verschieben und jüngere Schüler vorne an der Theke eingequetscht werden“, erklärt sie. Auch am Nachmittag, während des Mittagstischs, fehlt es an Aufsichten. Die Schüler sind in dieser Zeit meist völlig auf sich allein gestellt, und aus diesem Grund kommen manchmal Streitigkeiten und auch Ausschreitungen vor. So ist es z.B. sogar zu Diebstählen gekommen, indem dreist einfach Speisen genommen wurden ohne vorher zu bezahlen.

 

 
Der Umbau der Cafeteria
 

Seit Ende der Herbstferien steht Frau Joedecke vor der nächsten großen Hürde, die sie bewältigen muss: Die Umbaumaßnahmen, die die Cafeteria modernisieren und neu gestalten sollen. Sie erkennt bereits erste Probleme, weil es an Geld fehlt, um die Cafeteria richtig in Stand setzen zu können. „Der Fußboden wurde z.B. seit rund 30 Jahren nicht mehrt saniert und müsste nun eigentlich dringend komplett erneuert werden. Stattdessen wird meiner Meinung nach nur unzureichend ausgebessert. Also solange aufgeschoben, bis es nicht mehr geht!“, stellt die Leiterin der Cafeteria traurig fest.

Zur Zeit befindet sich die Cafeteria im Aufenthaltraum/Pavillon, der verständlicher weise nur provisorisch ausgestattet ist. Mit zwei Aufwärmgeräten für die warmen Speisen und dennoch mit immer frischen Pausen-Frühstücksangeboten wird Frau Joedecke nun bis voraussichtlich Ende November ausharren müssen, bis die neue Cafeteria fertig ist. Und dann gibt es vielleicht Speisen nach Jamie Oliver! Viel Erfolg Frau Joedecke!