Der Mann für die Bücher – Bernd Burghart

Von unserem Redakteur Steffen Engelbrecht (26.02.2008)

Ein grauer, krauser Bart, graue Haare und nicht besonders auffällig bekleidet. So wuselt er durch die Bibliotheken unserer Schule. Immer freundlich und aufgeschlossen kommt er rüber und auch wenn sich seine Augen durch die ständige Konfrontation mit dem Computermonitor zu Schlitzen verengen, hat er immer ein nettes Lächeln auf den Lippen. So tritt er auf, der neue Bibliothekar im Gebäude der Wimmelstraße und in der Präsenzbibliothek im Gebäude Ysenburgstraße – Bernd Burghart.

 

 
Bernd Burghart – Der neue Bibliothekar  

 

Mit der Eröffnung der neuen Bibliothek im Wimmelgebäude hat auch Bernd Burghart wieder einen neuen Job gefunden. Jeden Morgen pünktlich um 9.00 Uhr beginnt er seine Arbeitszeit und reist dazu aus dem nicht weit entfernten Kirchditmold an. Burghart ist froh, den neuen Job bekommen zu haben: „Ich bin wirklich positiv überrascht von den Schülern und dem Klima hier am Goethe-Gymnasium.“ Als er vom Arbeitsamt die Wahl zwischen der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen oder im Bereich der Altenpflege bekam, stand seine Entscheidung schnell fest: „Ich wollte lieber mit Kindern arbeiten“, sagt er und grinst. So betreut er von Montag bis Mittwoch die brandneue Bibliothek im Wimmelgebäude. Dort ist er vor allem für den 14-tägigen Verleih verantwortlich, was die Kontrolle der Ausleihdaten im Computer bedeutet. „Des Weiteren muss ich natürlich die ganz banalen Sachen erledigen“, erzählt er. Das heißt Bücher sortieren und, wenn nötig, für Ruhe sorgen.

 

 

Burghart: „Ich muss den Kleinen noch zeigen, wie man die Bücher wieder richtig zurückstellt.“

 

„Ich war wirklich überrascht, als die Schüler auf mich zu kamen, um mir sogar bei meiner Arbeit zu helfen“, erzählt er. „Ich werde in der Schützenstraße noch mehr gebraucht und wünsche mir mit den Schülern noch in einen engeren Kontakt treten zu können.“ Als aktives Organ in der Schule möchte er zum Beispiel gerne Lesenachmittage veranstalten und man merkt ihm beim Erzählen an, dass er sichtlich begeistert von seiner Arbeit ist. Was ihm an der neuen Bibliothek lediglich nicht gefällt, ist, dass die Hörbücher nicht auch ausleihbar sind. „Wer setzt sich schon in der Schule hin und hört ein ganzes Hörbuch“, behauptet er.

In der Präsenzbibliothek sei seine Hauptaufgabe für Ruhe zu sorgen, auch wenn er dies nicht so arg genau nehmen wolle wie seine Vorgängerin, sagt er und schmunzelt dabei. Dort würde er lieber die eingefahrene Systematik mit den vielen Unterabteilungen verändern und die Sortierung der Bücher vereinfachen. In der Präsenzbibliothek trifft man ihn Donnerstag und Freitag an.

 

 

Verantwortlich für den ordnungsgemäßen Verleih

 

Ein weiterer Grund für seine Begeisterung mag auch die Situation sein, aus der er diese Arbeit bekommen hat. Kein erlernter Beruf und eine, wie er selbst sagt, verkrachte Existenz, fesselten ihn lange Zeit an die Arbeitslosigkeit, bis er den Job vom Arbeitsamt angeboten bekam. Nun arbeitet er für einen Euro pro Stunde rund dreißig Stunden wöchentlich und hofft nach Ablauf des Arbeitsvertrages übernommen zu werden. „Im Schnitt verdiene ich hier eigentlich nichts, wenn man die Kosten für An- und Abfahrt abzieht. Ich komme eher mit weniger weg.“ erzählt er. So hoffen wir, dass Bernd Burghart, der mit soviel Begeisterung für seine neue Tätigkeit, die Schüler und unsere Schule dabei ist, seine Leistungen bald besser vergütet bekommt.