Der Sporttag für Kasseler Schulen

(04.06.2001 14:46)

Die Hessische Landesregierung hat das „Jahr des Schulsports“ angestoßen, die Sportkoordinatoren der Stadt Kassel wollten mit einer sportlichen Großveranstaltung einen ungewöhnlichen Abschluss bieten, symbolträchtig am jährlichen Nichtrauchertag. Am 31. Mai 2001 fanden die Schülerinnen und Schüler der Stadt Kassel und des Landkreises auf einer mehrere Quadratkilometer großen Fläche rund um die Aue eine außergewöhnliche Ansammlung von Sportangeboten vor.

Plaudersport ist voll im Trend

Diese erstreckten sich über das Auebad, den Auedamm, die Bootshäuser der Albert-Schweitzer-Schule, des Friedrichsgymnasiums und der Goetheschule, die Auehallen und das Trainingsgelände des KSV. Für ca. 10.000 vorangemeldete Schüler hatten unterschiedliche mit Sport befasste Organisationen diese gemeinsame Veranstaltung organisiert. Mit der Unterstützung von Lehrern, Schülern, Studenten und der Stadtsparkasse als Sponsor wurden viele kleine und große Sportveranstaltungen auf die Beine gestellt. Den Schülern galt es das Angebot zu machen, jede Sportart einmal auszuprobieren. Herausragende Angebote waren dabei Inlineskaten, Inlinehockey, Schwimmen, Turmspringen Fußball, Beachvolleyball, Rudern und Klettern. Musik aus einer entsprechenden Anlage durfte da natürlich nicht fehlen, so kam im Auebad eine besondere Atmosphäre auf.

Klettern, wo es nur ging, war u.a. der große Renner bei den jüngeren Schülern

Von den tatsächlich erwarteten Schülern waren über 7.000 Schüler anwesend und nutzten auch diese Angebote. Die Goetheschule als Schule mit dem Schwerpunkt Sport war mit den Klassen 5 bis 10 vertreten, die Oberstufe musste die Schulbank drücken. Andere Schulen waren z.B. nur mit den Jg.-Stufe 5 und 6 vertreten, mache hatten ganz abgesagt , im Einzelfall aber auch „verschlafen“. Besonders aktiv aber waren die Grundschulklassen vertreten.
Bei allen Schnupperangeboten zeigten sich besonders die Schüler der Goetheschul-Sportklasse sehr talentiert und nutzten die Sportveranstaltungen, die von morgens neun bis nachmittags drei Uhr vorgesehen waren. Allerdings ließ ein Regenschauer kurz nach 12 Uhr manche Schulklasse panikartig aufbrechen.
An dieser Stelle muss den Veranstaltern ein besonderes Lob ausgesprochen werden. Auf einer solch großen Fläche mit Straßen, Stadien, Grünflächen, Gebäuden, Bädern usw. ein zusammenhängendes Sportgelände zu schaffen erfordert eine enorme Mühe und Planungsarbeit und ist sicherlich ein gelungenes Beispiel für zukünftige Veranstaltungen.

Beachvolleyball als Trendsportart begeisterte alle Zuschauer und Akteure

Der Verdienst der Organisatoren soll nicht geschmälert werden, wenn die allgemeine Informationspolitik kritisiert wird. Tatsächlich war die Unsicherheit in zahlreichen Schulkollegien über den Verlauf der Veranstaltung sehr groß. Aus den drei unansehnlichen Anschreiben an die Schulkollegien ging nicht hervor, wie der Ansturm der Schüler sinnvoll bewältigt werden sollte. Entsprechend kam es an vielen Sportstätten zu überflüssigen Staus und Schlangenbildungen, die verhindert werden hätten können. Isabella Pisarczyk, Goetheschülerin der Klasse 9a und im Leistungsbereich Rudern engagiert, konnte wiederum aus ihrem Bereich genau das Gegenteil berichten; die Schüler kamen erst garnicht. Auch der Sportkoordinator der List-Schule, Herr Plaumann, schloss sich unserer Meinung an; er löste „seine Planungsunsicherheit“, indem er einen Tag vorher persönlich seine Klasse bei Wassersport angemeldet hatte. Diese Möglichkeit war aber den meisten Lehrerinnen und Lehrer vorenthalten. Keine offiziellen Ansprechpartner bzw. Telefonnummern waren angegeben, keine Organisationsmöglichkeiten im Vorfeld vorgesehen, so dass manche Lehrerin und mancher Lehrer von der pädagogischen Last befreit gemütlich am Kiosk saß und sich nicht angesprochen fühlte.