Die Einsteins von morgen

Von unserer Redakteurin Julia Pfannkuch (25.11.2006 01:02)

„Naturwissenschaften sind doch langweilig!“ Diesen Satz hört man immer öfter von vielen Schülern und besonders Schülerinnen. Das Projekt Gauss AG der Universität Hannover versucht aus diesem Grund Oberstufenschülerinnen und -schüler durch dreimonatige Projektkurse mit naturwissenschaftlich-technischen Problem- stellungen wie z.B. „Informationswege im Weltall“ für die Fächer Mathematik, Biologie, Chemie und Physik auch außerhalb des Unterrichts zu begeistern, um gleichzeitig auch hochbegabte Schüler für ein späteres Studium in diesen Fachbereichen zu motivieren.

Frau Gehrke mir AG-Teilnehmern

Auch in diesem Jahr nahmen wieder zwei Gruppen des Goethe-Gymnasiums an einer Kursperiode teil. Mit den Themen „Vorsicht Explosionsgefahr!“ sowie „Brückenbau“ traten die Schüler Martin Schleicher, Mania Jafarmeshgi und Helene Wintersperger sowie Ümmühan Ciftci und Julia Pfannkuch in einen Wettstreit gegen vier weitere Gruppen an. Das Ziel aller Gruppenarbeiten wurde dabei so gesetzt, dass die Schüler aktuelle Forschungsansätze mitverfolgen sollten, um ausgehend von diesem Kenntnisstand neue Problem- stellungen zu formulierenund eventuell an neuen Lösungswegen oder Weiterentwicklungen mitzuarbeiten.

Das Brückenmodell

Die Kursperiode begann bereits im Frühjahr dieses Jahres mit einer Einführung in die verschiedenen Themenstellungen an der Universität in Hannover und mit der Vorstellung der Gruppenbetreuer. Auf diesen Besuch folgten noch einige weitere Fahrten nach Hannover, um zusammen mit den Gruppenleitern die Ergebnissen der Gruppen auszuarbeiten und weiterzuentwickeln. Den Großteil der Arbeit mussten die Gruppen jedoch selbstständig an Wochenenden oder nachmittags nach Schulschluss erarbeiten. So vergingen zahlreiche Stunden für Recherchen in der Bücherei der Universität Kassel mit z.B. statistischen Auswertungen der verschiedensten Experimente. Letztendlich musste jede Gruppe eine Mappe mit ihren Endergebnissen zusammenstellen und diese am 12. Oktober mit Hilfe einer Power Point Präsentation vor einer ausgewählten Jury präsentieren.

Julia Pfannkuch als Brückenkonstrukteurin

Doch bis dahin war es zunächst ein weiter Weg. Die Gruppe Brückenbauwerke von Ümmühan Ciftci und Julia Pfannkuch benötigte neben einer umfangreichen Recherche in Bezug auf Brückengeschichte, Bauweisen, Brückentypen und Baustoffe für den ersten Teil ihrer Aufgabe zusätzlich eine selbstentworfene Brücke, um zwei Orte über einen Fluss miteinander zu verbinden. Dazu wurden zunächst Skizzen, schließlich Zeichnungen und zum Schluss sogar ein maßstabgetreues Modell angefertigt. All dies nahm den Großteil der eigenen Sommerferien und dazu auch noch die Hilfe von Architekten und Architekturstudenten zur Unterstützung in Anspruch.

Und so sehen Preisträger aus: Julia Pfannkuch und Ümmühan Ciftci (v.l.)

Der Tag der Präsentation rückte immer näher und die Arbeit schien nicht abzunehmen. Doch letztendlich lohnte sich der große Aufwand. Die Präsentationen brachten sowohl die Jury als auch das restliche Publikum ins Stauen und die beiden Gruppen belegten Platz 3. und 4.
Auch wenn sich die meisten jetzt fragen werden, wozu der ganze Aufwand oder was war der Preis dafür? Nicht die kleinen Gewinne sind der entscheidende Punkt, sondern einerseits der Spaß und andererseits die Möglichkeit, sich auf das Universitätsleben schon vor dem eigentlichen Studium vorzubereiten, aber auch die Chance zu lernen, wie in der Wissenschaft geforscht wird.

Frau Kühn in ihrem Kinderlabor

Zu guter Letzt möchten wir uns nochmals herzlich bei Frau Kühn und Frau Gehrke bedanken, die diese Aktion an unserer Schule erst ins Leben gerufen haben und den Schüler über ein halbes Jahr stets mit Rat und Tat zur Seite standen.