von unserem Redakteur Henning Engelbrecht (30.09.2011)
Der Traum von einem einfachen Leben als Profisportler ist leider eine Illusion. Um es bis ganz an die Spitze zu schaffen, braucht es viel harte Arbeit und ein bisschen Glück. Doch mit seinem Hobby viel Geld zu verdienen, ist um einiges schwerer, als es sich anhört. Am Goethe-Gymnasium haben viele Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sportlich gefördert zu werden. Allerdings kann das alles nicht verhehlen, dass Leistungssport und Schule gleichzeitig zu bewältigen manchmal einem Ding der Unmöglichkeit gleicht.
Hintere Reihe links: Steffen Friedrich Vordere Reihe links: David Müller |
Die Schule macht einem das Leben hin und wieder nicht leicht. Trotzdem oder gerade deshalb ist Sport ein wichtiger und abwechslungsreicher Bestandteil für viele Schülerinnen und Schüler. Schwierig wird es, wenn aus dem Hobby mehr wird und dieses in Konkurrenz mit der Schule tritt. Leistungssport wird gefördert, aber um den Schritt hin zum Profiteam zu schaffen, braucht es vor allem viel Training. Wie also soll man beides unter einen Hut bringen?
Zwei Schüler, die vor dieser Herausforderung stehen, sind Steffen Friedrich und David Müller. Beide spielen Fußball beim SC Paderborn 07. Seit ungefähr zwei Jahren versuchen sich die beiden nicht nur im Spagat zwischen Schule und Verein, sondern sie legen auch viele Kilometer zwischen dem Wohnort Kassel und der Trainingsstätte Paderborn zurück. „Wir trainieren an vier Tagen in der Woche und fahren ungefähr eine Stunde und 15 Minuten nach Paderborn. Das Training an sich dauert eineinhalb Stunden und mit der Rückfahrt ist der restliche Tag schon fast komplett gelaufen“, berichtet Steffen. Trotzdem ist das Ziel fest gesteckt: „Natürlich möchte ich es jetzt auch in eine professionelle Mannschaft schaffen“, erzählt David.
Und die Chancen dafür stehen sogar ganz gut. Obwohl es im Fußball viele junge Talente gibt, die den gleichen Traum verfolgen wie die beiden, könnte er schon bald Realität werden. Entdeckt und nach Paderborn geholt wurden Steffen und David von dem aktuellen Coach vom FC St. Pauli, André Schubert. Steffen, der in der Abwehr spielt, und David als
David Müller im SC-Trikot |
Mittelfeldspieler hoffen darauf, den baldigen Sprung in die großen Fußballschuhe eines Erst-oder Zweitligavereins zu schaffen. Am Beispiel von Dortmunds Mario Götze kann klar werden, wie schnell der Aufstieg vom Unbekannten hin zum gefeierten Nationalspieler und von so manch wohlhabendem Club umworbenen Newcomer vonstatten gehen kann.
Hausaufgaben, Referate und für Klausuren lernen – all das läuft nebenbei? David gesteht: „Die ein oder andere Hausaufgabe fällt schon mal weg, obwohl man natürlich sehr bemüht ist alles zu schaffen“. Kompromisse und präzises Zeitmangement sind essenziel, um im Schulalltag nicht komplett unterzugehen, was auch ohne Spiele am Wochenende und viermal wöchentlich Training schon einmal vorkommt.
Letztendlich muss jeder entscheiden, inwiefern Schule oder Sport vorgeht. Abstriche bei beidem sind unvermeidbar. Jedoch sollte es für junge Sportler mehr Unterstützung sowie mehr und einfachere Möglichkeiten geben, diese zeitintensiven Bereiche zu vereinen, damit es eine neue Generation talentierter Newcomer bis ganz nach oben schaffen kann.
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