Dockhorn ist 1 x Eins(tein)

Von unserer Redakteurin Tatjana Kutserina (14.02.2005 21:58)

Wenn der Mathematik- und Physiklehrer Herr Dockhorn auch nicht das Genie eines Einstein besitzt, so hat er doch eine besondere Begabung. Mit seinen unkonventionellen Unterrichtsmethoden bringt er seinen Schülern die oftmals langweiligen Naturwissenschaften näher.

Herr Dockhorn mit seiner Frau auf dem Stadtteilfest 2004, Zweigstelle Schützenstraße

Ein mittelgroßer, unauffälliger Mann in blauen Jeans und Pulli sitzt mit übereinandergeschlagenen Beinen vor mir und spielt nervös an seinem Schlüsselbund. Im Physikraum herrscht ein gespanntes Schweigen, was unwirklich erscheint, da die meist chaotische Klasse bei anderen Lehrern einen unerträglichen Lärm erzeugen kann. Auf Herrn Dockhorns Gesicht wird eine leichte Anspannung sichtbar, die eine schüchterne Unsicherheit überdeckt. Sie verleiht seinem Äußerem einen kindlichen Charme. Höflich bittet er private Details auszulassen und wartet gespannt auf die bevorstehenden Fragen.

Herr Dockhorn, zur Abwechslung mal mit Tafel statt beim Experiment

Schon als Kind – erzählt er – habe er sich für Zahlen interessiert. In der Schule entdeckte er seine Leidenschaft für Mathematik und war für seine guten Leistungen bekannt. „Physik war aber leider eins meiner schwächeren Fächer“, lächelt Christian Dockhorn. Als Zivildienstleistender bemerkte er aber, welche Freude es ihm bereitet, mit Jugendlichen zu arbeiten. „Ich hatte Freude daran ihnen zu helfen und ihnen etwas beizubringen.“ Diese Erfahrungen gaben den Ausschlag für den Beruf des Mathematik- und Physiklehrer. Doch er ließ sich noch zwei Jahre Zeit für die Entscheidung, nicht doch noch in die Forschung zu gehen. Seine Entscheidung zum Lehrer hat er aber bisher nicht bereut.
„Natürlich habe auch ich schlechte Tage,“ meint Herr Dockhorn, aber eine Erholung von stressigen Tagen findet er, wenn er an der Buga joggt oder mit seiner Ehefrau ins Kino geht. Auf die Frage, ob er sich vorher bewusst war, welche Belastung sein Beruf mit sich brächte, antwortete er mit einem klarem Nein.

Schülerspäßen ist er meist zugewandt

Dennoch bestätigte der jetzt locker wirkende Lehrer, dass er weiterhin großen Spaß mit seinen Schülern habe, wenn er mit ihnen neue Versuche ausprobiere würde. Herr Dockhorn („Doggi“) ist in seiner Klasse bekannt für ungewöhnliche Versuche. Nicht nur einmal überraschte er sie mit Experimenten an Mohrenköpfen oder Kondomen. Einmal kam er mit einem Oszilloskop (Schallwellenmesser) und wir durften verschiedene Geräusche erzeugen. Natürlich kamen wir bald auf die Idee, in das Gerät hineinzusingen, zu furzen und zu rülpsen.
So ist Physik oft eine richtige Erholung von vielen anderen monotonen Unterrichtsstunden. Lächelnd erzählt der freundliche Lehrer, ihm wäre vor allem der Bezug zum alltäglichen Leben wichtig. Die Einfälle zu seinen Versuchen würden ihm spontan einfallen. Bei diesen Worten strahlten die Augen des Lehrers, und er schien sehr zufrieden mit seinem Beruf zu sein. Wir hoffen, dass der Funke nie erlischt