Dubrovnik, ein Kleinod an der Adria

Vom 13er Biologie Leistungskurs (26.10.2001 18:02)

Eine Studienfahrt nach Dubrovnik (Kroatien) ist sicherlich ein für den Schulbereich ungewöhnliches Unterfangen. Das Ziel entsprang einer glücklichen Fügung, da zwei Kursteilnehmer persönliche Kontakte einbringen konnten.
Die Studienfahrt des 13er Biologie-Leistungskurse nach Kroatien vom Freitag, den 31.8.01 bis Samstag, den 1.9.2001
Inhaltlich war die Region durch die spezielle Flora und Fauna des Mittelmeeres für einen Biologie-Leistungskurs prädestiniert. Im Folgenden haben wir zwei humorvolle Protokolle aus einer Vielzahl von Ausarbeitungen herausgesucht, die die Fülle der Erlebnisse aber natürlich nicht wiedergeben.

Der Weg ist das ZielWir trafen uns alle am Freitag, den 31. August 2001 um 14 Uhr an der Busstation am Bahnhof Wilhelmshöhe, wo wir uns von unseren Eltern oder anderen uns nahestehenden Personen oder niemandem verabschiedeten und in den Bus nach Split einstiegen. Zuvor gaben wir gegen 5 DM Versicherung unser Gepäck ab, wobei ich sagen muss, dass einige so viel Gepäck dabei hatten, dass man dachte, sie würden auf eine Expedition gehen. Nachdem wir das Zusammensitzproblem für unsere Gruppe im Bus, der bereits gut gefüllt war, beseitigt hatten, ging die Fahrt los.

Beginn einer anstrengenden Reise

Nun fuhren wir und fuhren und fuhren…… Es war eine lange Fahrt, wobei es immer wieder erstaunlich war, wie interessant die Grenzkontrollen meinen iranischen Pass und Mohammeds Asylpass fanden, die sie als einzige Pässe immer mitnahmen und gar nicht mehr zurückgeben wollten. Mit jeweils einem neuen Stempel im Pass überquerten wir dann doch jede Grenze. Mit dem Schlafen im Bus hatten wir natürlich Probleme. Um besser schlafen zu können, halfen sich einige, indem sie Symbiosen eingingen; dies bedeutete, dass man auf einmal einen Fuß im Gesicht spürte oder sonstiges sonstwo.

Am Samstag – um die Mittagszeit – kamen wir erschöpft und hungrig in Split an, der Endstation unseres Busses. Das erste, was einige taten, war, sich an einem Imbissladen mit der kroatischen Küche bekannt zu machen. Unsere „Reiseleiterin“ Laura veranlasste nur durch ihr Verhandlungsgeschick und ihre weiblichen Fähigkeiten, dass der Busfahrer nach Dubrovnik uns fast bis vor die Tür fuhr.

Ganz am Ziel waren wir damit aber leider immer noch nicht. Mit unserem Gepäck mussten wir noch eine steile Straße mit zunächst noch ungezählte Stufen erklimmen. Die unzähligen Treppen Dubrovniks sollten uns noch viel Mühe kosten. Völlig fertig kamen wir in unserem Appartment an. Nach einer sehr kurzen Ruhepause traten wir gegen 18 Uhr den Abstieg zum Strand an. Der Kieselstrand war ein bisschen ungewohnt und mühsam, aber wir gewöhnten uns schnell daran. Es war sehr komisch am Strand zu sein, da wir zu dieser Uhrzeit die einzigen Badegäste waren und das Wasser zum Schwimmen sehr kalt war.

Abends gingen wir alle in die Altstadt, setzten uns in ein Cafe und tranken etwas, wobei Herr Waldrich wie üblich ein Eis aß, was er auf der Studienfahrt noch sehr oft tun sollte. Dann suchten wir vergeblich nach einer HipHop-Disko, um den Samstagabend zu feiern. Marian versuchte vergeblich, mit den kroatischen Mädchen zu reden, die aber fast kein Englisch sprachen. So wurden wir auch nicht klüger, ob und wo es in Dubrovnik eine Hiphop-Disko gäbe. Also gingen wir in den Latino-Club, wo wir wegen unserer Mädchen umsonst hineinkamen. Auf die Einzelheiten im Latino-Club gehe ich nicht weiter ein, ich kann nur sagen, dass dieser Club unsere Stammdisko wurde. Unser erster Eindruck war, dass Dubrovnik eine sehr schöne Stadt mit leider zu wenigen Diskos war.

Die schönste Stadt der Adria

Das gute Wetter tat das seinige dazu, um die Kursfahrt vollkommen zu machen. Da wir in einem Appartement in Zweierzimmern übernachteten und zusammen die ganze Zeit als Gruppe verbrachten, war es auch eine Fahrt, auf der wir uns besser kennenlernten. Der Tagesablauf gestaltete sich so, dass wir uns bis zum Mittag die Sehenswürdigkeiten und die Flora und Fauna als geschlossene Gruppe anschauten, und danach Zeit hatten, um selber individuell oder in Grüppchen die Stadt, die Landschaft und die Leute kennen zu lernen. Als Höhepunkte der Fahrt zählten die Wanderexkursion auf der Insel Lokrum, welche nahe der Stadt lag, die mühsame Bergsteigung auf einen nahegelegenen 500 Meter hohen Berg, der uns die beste Aussicht auf die Stadt und Bekanntschaft mit der typischen adrianischen Natur beschaffte, und die wunderschöne Altstadt Dubrovniks, welche sehr schön und stilvoll ist mit seinen engen Gassen und seiner klassischen Architektur. Dubrovnik ist ein Kleinod Kroatiens durch seine wunderschöne Landschaft und Altstadt. Eine unserer besonderen biologischen Erforschungen waren die Tauchgänge in der Adria, welche uns mit der Unterwasserwelt Kroatiens vertraut machte. Diese Ausgewogenheit und Vielfalt in der Landschaft und den Freizeitmöglichkeiten, die Dubrovnik hat, machten die anfänglich beschriebenen Probleme vergessen, und wir verließen die Stadt mit guten Erinnerungen, Eindrücken und Erfahrungen. Somit war das Fazit, dass diese Studienfahrt viele Probleme in sich barg, aber die guten Erfahrungen und Eindrücke überwogen.

Mostafa Emami

Stadtmauern und Strand

An diesem Tag war der Stadtrundgang (linksherum) über die Stadtmauer geplant. Vorher wurde aber heftig darüber diskutiert, ob Badesachen mitgenommen werden sollten oder nicht. Auf den Stadtmauern wurden wir Schüler von Herrn Waldrich überlistet und in ein etwa 1qm großes Gefängnis verfrachtet. Dieser nutzte die Gelegenheit schamlos aus und machte Fotos, wie wir fast jämmerlich „krepierten“. Er hatte letztendlich Erbarmen und ließ uns frei. Doch Rache ist süß: mit Hilfe eines Feigenbaums versuchten die Schüler, ihren Lehrer zu vergiften. Doch dieser war begeistert von der köstlichen Spezialität. Pech gehabt! Nach dem Rundgang über die Stadtmauern, die die ganze Altstadt umschließen, gönnten sich einige einen kleinen Imbiss bei „Burger King“.

Nach dem Baden musste natürlich darüber diskutiert werden, was getrunken und gegessen wird. Zwei Amarettoflaschen würden wohl genug sein, Reis hatten wir schon, nur ein paar Kleinigkeiten noch und fertig war der Einkauf. Die Reiskocher machten sich an die Arbeit, während die anderen duschten. Der Reis war pappig, obwohl gerade das durch eine vorher lang und breit dargelegte zeitaufwändige Zubereitungsmethode verhindert werden sollte. Letztendlich wurde doch noch ein leckeres Gericht gezaubert, was aber nur nach und nach in Zweierportionen fertig wurde. Für die Köche selbst blieb nichts übrig. Sie hatten aber sicherlich während des mehrere Stunden währenden Kochens genug probiert.

Die aufs Essen wartenden Hungrigen genossen auf dem Balkon den lauen Sommerabend, den Blick auf die beleuchtete Stadt und den im Osten aufgehenden Vollmond, der bis zur endgültigen Sättigung aller bereits ein ganzes Stück über das Meer Richtung Insel gewandert war. Der Amaretto steigerte die Stimmung. Alle fingen dann an, sich für den Latino-Club zu stylen, außer Herrn Waldrich, der schon schlafen gehen wollte. Die Musik war nicht so toll. Doch hätten sie eine halbe Stunde gewartet, hätten sie ihr „Bum, bum, bum“, wie Herr Waldrich immer sagt, doch noch gehört.

Laura Pehar

An der Stadtmauer

Der Mittwoch war ein sehr bewölkter Tag mit stürmischen Wind. Kaum ausgeschlafen nahmen wir unser Frühstück ein und waren uns bewusst, was uns für eine Strapaze bevorstand. An diesem Tag hatten wir schon vor Augen, wie wir bei diesem Wetter den hohen Berg von Dubrovnik bezwingen würden: wahrscheinlich mit nasser Haut und müden Knochen. Wir mussten uns mit der Situation anfreunden, auf eine etwa 1,5 km höhere Ebene zu klimmen, zusammen mit einem wissbegierigen Herrn Waldrich, der selbst bei Blitz und Donner nicht die wundervolle Pflanzenwelt Kroatiens aus den Augen verlieren würde.

Zahllose Treppen führten auf einen nicht endenden Pfad, der sich den Berg hinaufschlängelte, Energisch trieb der Biologielehrer die Gruppe weiter, bis die tosenden Windböen die kleine Schar Biologen schon ernsthaft gefährdete. Bis zum Letzten schob er seine Lehrlinge voran gen Gipfel, um ihnen die pflanzlichen Wunder der Natur Dubrovniks in voller Natürlichkeit zu präsentieren. Die kleine Gruppe war schon soweit, sich vor Müdigkeit freiwillig den Abhang herabzustürzen, da ließ er letztendlich Gnade vor Recht walten und schickte seine Schüler kurz vor dem Ziel wieder in Richtung Stadt hinunter.

Die Vermutung am Morgen hatte sich bestätigt, als die müden Wanderer Stunden später nach dem Ausbruch eines stürmischen Platzregens wieder förmlich in unsere warme, gemütliche Unterkunft stürmten, mit klatschnassen Klamotten und klassischer Übermüdung. Einer nach dem anderen eilte in die kalte Dusche und erzählten nachher von den verschiedensten Pflanzenarten und den Gewalten der Natur, die sie auf dieser Exkursion näher kennen gelernt hatten.
Den Rest des Tages hatte keiner mehr Lust, noch andere Dinge zu tun, da man einfach zu erschöpft war, um sich noch anderen Dingen zu widmen, außer dem Abendbrot. Die meisten fielen danach wie tot ins Bett und verfielen in einen traumlosen Tiefschlaf, um verlorene Energie wieder zu gewinnen.

Zusammengefasst, der Mittwoch war ein sehr bewegter Tag.