Einfach nur Musik

von unserem Redakteur Marco Sivori (11.10.07)

Wenn über vierzig Schüler mit den verschiedensten Instrumenten und mit viel Interpretationsfreiraum gleichzeitig musizieren, dann kann letzten Endes dennoch Musik vom Feinsten entstehen. Wie das geht, hat der Minimal Music Workshop am 4.10.07 am Goethe-Gymnasium gezeigt.

 

Die Schüler proben ihre Rhythmen in der Gruppe

 

Über 40 Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasiums und der Lichtenbergschule haben sich am letzten Donnerstag vor den Herbstferien im Musikraum unserer Schule zu einem Workshop der besonderen Art getroffen. Unter der Leitung von Ensembleleiter und Musikwissenschaftler Ulli Götte stand der Tag ganz im Zeichen der Minimal Music.

 

 

 
Die verschiedensten Instrumente kamen zum Einsatz  

Noch reichlich erschöpft trafen die Schüler am Morgen des Workshops gegen 9.30 Uhr im Musikraum ein, kamen doch die meisten von ihnen gerade aus einer mehrstündigen Deutscharbeit und wussten auch nicht so recht, was genau sie erwartete. Den Auftakt der Veranstaltung machte Ulli Götte, der den Workshop am Goethe-Gymnasium leiten würde. Unter seiner Regie begann eine Diskussion darüber, was denn überhaupt „einfache Musik“ sei und anhand welcher Musikstücke sie zu begründen sei. Die Meinungen der Schüler reichten dabei über Kinder- und Volkslieder bis hin zu Techno. Schließlich einigten sich alle darauf, dass es zwar Musik gibt, die sich einfach anhören mag, allerdings jede Form von Musik hohe Ansprüche an die Musiker stellt. Damit war der Grundstein gelegt, um sich selbst an der Minimal Music zu versuchen.

 

 
Herr Götte gab den Rhythmus vor  

Den Beginn machte ein Stück, das bei den Schüler zu Verwunderung und auch einigem Lachen führte, bestand es doch nur aus mehreren ein- und mehrsilbigen Wörtern, die in keinerlei Zusammenhang zueinander standen. Ziel sei es, so erklärte Herr Götte den Schülern, dass alle Schüler die Worte der Reihe nach im Takt aussprechen sollten. Dabei sei es ihnen freigestellt, wie oft sie jedes einzelne Wort wiederholen sollten. Anhand des daraus resultierenden Sprechgesangs sollte den Schülern die Grundidee der Minimal Music nahe gelegt werden. Nachdem das Prinzip geklärt war, ging es darum, es nun auch instrumental umzusetzen. In zwei Gruppen wurden mit den verschiedensten Instrumenten einzelne Rhythmen geübt, die später unabhängig voneinander gespielt werden sollten. Dazu hatten viele Schüler ihre Instrumente von zuhause mitgebracht. Den Abschluss des Tages machte der Versuch eines gemeinsamen Stückes, das den Schülern noch einmal all ihre Konzentration abverlangte.

 

Alles in allem war der Minimal Music Workshop für alle Anwesenden eine äußerst spannende Erfahrung gewesen, ein Ereignis, das sich für jeden gelohnt hat. Schließlich nahmen alle Schüler neben dem Spaß am Musizieren eine wichtige Lektion mit nach Hause, denn wenn es etwas gibt, dass sie an diesem Tag gelernt haben, dann, dass nicht alles einfach ist, was auf den ersten Blick einfach erscheint.