Frau Friedenberg-Blaschke

Von unserer Redakteurin Anna Jaworski (10.10.2004 15:26)

Die letzte Gesamtkonferenz brachte es an den Tag, als sich wie üblich die neuen Kolleginnen und Kollegen vorstellten. Sechs Pensionierungen vor den Sommerferien werden ausgeglichen durch zehn neue Lehrerinnen und Lehrer, die jugendlichen Schwung in die Klassenzimmer bringen wollen. Als eines der ersten neuen Gesichter wollen wir Frau Friedenberg-Blaschke, Englisch- und Französischlehrerin, die Möglichkeit einer persönlichen Vorstellung geben.

So kennen wir sie noch: Frau Friedenberg-Blaschke als Abiturientin Claudia Blaschke

UO: Warum sind sie Lehrerin geworden?
Frau Friedenberg-Blaschke: Es macht mir großen Spaß, mit Menschen zusammen zukommen. Insbesondere die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen erscheint mir sinnvoll. Eine unpersönliche Arbeit z.B vor dem Computer würde mich nicht dauerhaft befriedigen. In der Schule warten täglich neue Herausforderungen. Außerdem konnte ich so mein Hobby – Sprachen intensiv zu lernen – zum Beruf machen. Ich hoffe, diese Begeisterung für Sprachen und andere Kulturen an die Schüler weiterzugeben.

UO: Warum sind sie an die Goethe – Schule gekommen?
Frau Friedenberg-Blaschke: Ich bin selbst gerne Goetheschülerin gewesen und fühle mich hier sehr wohl. Dadurch kann ich mich gut mit dem Goethe-Gymnasium identifizieren. Viele Lehrer kenne ich noch aus der eigenen Schulzeit. Das Kollegium ist freundlich und offen für neue Kollegen.
Die Gespräche mit der Schulleitung über eine Zusammenarbeit begannen bereits im letzten Jahr. Ein Vertrag wurde mir frühzeitig unterbereitet, einige Zeit bevor die Konkurrenz anfragte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich dann bereits für das Goethe-Gymnasium entschieden. Sympathie und das angenehme Miteinander spielte bei meiner Entscheidung eine große Rolle. Ich würde sehr gerne dauerhaft hier arbeiten.

Frau Friedenberg-Blaschke ist wieder zurück

UO: Gab es einen alternativen Wunsch?
Frau Friedenberg-Blaschke: Ich hatte mit dem Gedanken gespielt nach dem 2. Staatsexamen erst einmal wieder für einige Zeit im Ausland zu arbeiten. Doch während der Examens-vorbereitung fehlte es mir an Zeit und Energie einen Auslandsaufenthalt (mit Kindern) zu organisieren.

UO: Haben sie Vorbilder?
Frau Friedenberg-Blaschke: Vorbilder im Sinn von anderen Lehrern? Ich glaube, man sucht sich einzelne, bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen, die einem gefallen, und versucht diese in die eigene Lehrerpersönlichkeit zu integrieren. Ich bin sicherlich geprägt von den vielen Lehrern, Schulen und Universitäten im In- und Ausland, die ich im Laufe meines Lebens als Schülerin, Studentin, Lehrerin und Mutter gesehen habe.

UO: Was wollen sie als Lehrerin hier an der Goethe-Schule erreichen?
Frau Friedenberg-Blaschke: Ich würde sehr gerne im Bereich des Schüleraustausches tätig werden. Mit Herrn Müller habe ich bereits vereinbart, den USA – Austausch über die Osterferien mit ihm zusammen zu organisieren und zu betreuen, sofern die Schulleitung unseren Plänen zustimmt. Herr Müller wird in absehbarer Zeit den Austausch nicht mehr durchführen können und begrüßt daher mein langfristiges Interesse. Außerdem wäre es für die Schüler des Goethe-Gymnasiums eine Bereicherung einen Austausch mit einem frankophonen Land aufzubauen, um ihr Können in realen Situationen auszuprobieren.

Englisch und Französisch braucht Constantin noch nicht lernen, aber Schlittschuhlaufen

UO: Was ist ihr größter Traum, den sie sich jetzt noch nicht erfüllt haben?
Frau Friedenberg-Blaschke: Eine Frage die ich mir seit einiger Zeit selber stelle 😉
Bisher habe ich mir nämlich alle meine Träume erfüllt: ich war als Austauschschülerin ein Jahr in den USA; ich schloß meine Ausbildung in Berlin ab und zog in die Hauptstadt Europas, um dort meine als intérimaire u.a in einem Büro der Europäischen Union zu arbeiten; nach der Geburt meines ersten Sohnes lebte ich weitere zwei Jahre im internationalen Bruxelles; während meines Lehramtsstudiums verbrachte ich zwei wunderbare Semester an der UVic auf Vancouver Island in B.C./Canada; außerdem habe ich zwei gesunde Kinder und einen aufmerksamen Mann. Welche Wünsche kann man da noch haben, außer vielleicht einer Planstelle?

UO: Was machen sie in ihrer Freizeit?
Frau Friedenberg-Blaschke: Mein Lieblingshobby ist Lesen (natürlich in Originalfassung). Außerdem verreise ich gerne, gehe ins Theater oder in Ausstellungen. Meine tatsächliche Freizeitgestaltung orientiert sich hauptsächlich an meinen Kindern: im Sommer Fahrrad fahren, Inline skaten, schwimmen; im Winter fahren wir Ski und spielen bei Gelegenheit Eishockey. Sinnliche Tätigkeiten mag ich auch, z.B kochen, backen und Marmelade herstellen. Flanieren und Café trinken zählen als Luxus.

UO: Welchen Stellenwert hat für die ihr modisches Erscheinungsbild?
Frau Friedenberg-Blaschke: Da habe ich noch nie drüber nachgedacht. Ich glaube ganz allgemein, dass das äußere Erscheinungsbild die innere Stimmung ausdrückt, sozusagen die aktuelle Lebensfreude.

Claudias junge Jungen, Henri und Constantin, vor 500 Jahre alten Bäumen im Nationalpark Vanvouver

UO: Was halten sie von Ganztagsschulen?
Frau Friedenberg-Blaschke: Ich finde es begründungswert, dass sich Kollegen der GS frühzeitig Gedanken über die Auswirkungen der Veränderungen machen, die uns alle ab dem nächsten Schuljahr treffen werden.

UO: Frau Friedenberg-Blaschke, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.