Goodbye Mr Gries

von unserem Redakteur Steffen Engelbrecht (13.07.2009)

Sieben Jahre lang war Waldemar Karl Wilhelm Gries Schulleiter des Goethe-Gymnasiums. Sieben Jahre hat er mit Schülern, Lehrern und Eltern das Schulleben gestaltet und entscheidend verändert. Doch nach sieben Jahren verlässt er leider das Goethe-Gymnasium, um an der deutschen Schule in Washington den Posten des Schulleiters zu übernehmen. Vor seiner langen Reise über den großen Teich wurde er am 09. Juli in der Aula verabschiedet.

 

 „Das Gute ist des Besseren Feind“ – Wort eines starken Schulleiters

 

Wenn ein Oberstudiendirektor und Schulleiter verabschiedet wird, verlässt er eine Position, in der er mit vielen Offiziellen und anderen Personen zusammengearbeitet hat. So kamen zum Abschied auch alle um „Goodbye Mr Gries“ zu sagen: Vertreter des Schulamtes, des Fördervereins, Schulleiter/innen, Elternbeiräte, pensionierte Lehrer/innen, viele Kolleginnen und Kollegen und natürlich einige Schüler/innen. Der Weg hoch zur Aula war mit kleinen Lichtern geschmückt, an denen kleine Amerikaflaggen wehten, welche denen, die Herrn Gries verabschieden wollten, noch einmal vor Augen führte, in welches ferne Land sie den Oberstudiendirektor entließen.

 

 

 Berat Yilmaz mit seinem Gedicht

„Abschied“

 

Die Verabschiedungsfeier wurde von einem Kurs des Darstellenden Spiels sehr unterhaltsam eröffnet. Zu Frank Sinatras „I did it my way“ wurden Gegenstände hereingetragen, die charakteristisch für die fast sieben Jahre des Schulleiters standen. Nachdem unter anderem pinke Hemden mit Monogramm und natürlich der legendäre Hut hereingetragen wurden, richtet sich der stellvertretende Schulleiter Ludger Becklas mit einer Begrüßungsrede an die Gäste.

Es folgte die Rede der Vertreterin des Schulträgers, Stadträtin Anne Janz, die die Baustellen des Goethe-Gymnasiums ansprach. 4,4 Millionen Euro sind bereits in die Sanierung des Schulhofes und anderer Räumlichkeiten geflossen und über 3 Millionen Euro werden noch an das Goethe-Gymnasium fließen. Nach Frau Janz gaben sich noch weitere sechs Redner das Mikrofon in die Hand.

 

 

Emre K. (10b) als Waldemar Gries

 

Neben den Reden gab es aber auch Vorträge der Schüler/innen. Der Chor „Les Sirenes“ und Berat Yilmaz mit seinem „Poetry Slam“ wurden mit herzlichem Dank des Schulleiters sowie großem Applaus des Publikums geehrt. Auch die ehemaligen Lehrerkollegen hatten sich etwas für ihren alten Schulleiter einfallen lassen. Die Naturwissenschaftler zeigten ein lustiges Experiment und Herr Pflüger ließ zusammen mit Berat Yilmaz den Gewinner des diesjährigen Solarcups hereinfahren. Auf dem Ferngesteuerten Solarauto lag ein T-Shirt für den Schulleiter.

 

Für großes Gelächter sorgte das „BiLi-Theater“. Emre K. (10b) als Waldemar Gries  und weitere Schüler/innen aus der 10b parodierten eine typische Geschichtsstunde auf Englisch. Anschließend sangen noch Lehrer der Fachschaft Englisch zwei kleine, textlich veränderte Ständchen, in denen bewusst die langatmige Rednerfähigkeit von Herr Gries auf den Arm genommen wurde. Auch der Delf-Kurs, aus dem alle Teilnehmer die Prüfung bestanden hatten, verabschiedet sich mit einem „Au revoir“ vom Schulleiter. Ebenfalls hervorragend war der Auftritt von „Blub & Jump“, einer Sportgruppe von Mädchen, die das Publikum mit ihrer einstudierten Choreographie aufs Beste unterhielten.

 

 

 Die Fachschaft Chemie mit

einem Experiment

 

Zum Ende der Verabschiedungsfeier richtet der Schulleiter persönlich sein Wort an die Gäste. Wie seine Redner zuvor stellte auch er die zunehmende Profilierung des Goethe-Gymnasium in den Mittelpunkt seiner Rede. Er sei stolz auf den bilingualen Zweig, den Ausbau des naturwissenschaftlichen Bereichs und auf die große Nachfrage zum Wechsel auf das Goethe-Gymnasium in die 5. Klasse. Er bedankte sich bei seinen Kollegen für die professionelle Arbeit in den vergangen sechseinhalb Jahren und betonte, dass ihm das Arbeiten überaus viel Spaß gemacht hat.

 

Darüber hinaus nannte er aber auch die Problem an der Schule. „Wir brauchen Stellen, Geld und Ausstattung“. Mit dieser Kritik wandte er sich direkt an den Schulträger in Person von Frau Janz, die aber zuvor die Veranstaltung verlassen musste, um einen Termin im Rathaus wahrzunehmen. Die fünfundzwanzigminütige Rede war wohl die letzte, die Herr Gries am Goethe-Gymnasium gehalten hat.

 

 

 Der Oberstudiendirektor mit seiner

Familie

 

Somit verabschieden wir einen Schulleiter, der gerade durch seine repräsentative Arbeit einiges am Goethe-Gymnasium verändert hat. In diesem Sinne kann man sich nur den zahlreichen Glückwünschen der Redner für ihn, seine Frau und seine Tochter anschließen und auf eine Rückkehr nach der Zeit in Amerika hoffen.