Kassel und die documenta

von unserer Redakteurin Julia Pfannkuch (23.09.2007)

Am Montag, den 3. September veranstaltete der Wahlpflichtkurs Kunst der Jahrgangsstufe 10 unter der Leitung von Frau Coers-Dittmar eine Ausstellung anlässlich der diesjährigen documenta auf der Karlswiese vor dem Staatstheater. Die Ausstellung verlief äußerst erfolgreich und zufriedenstellend. Grund genug, sich genauer mit diesem Projekt zu befassen.

 

 
Die Passantenbefragung zur documenta war Teil des Projektes.  

 

Die documenta12 lockt Touristen weltweit nach Kassel um Fotos, Gemälde, Statuen und andere Kunstwerke zu entdecken. Aber was denken eigentlich die Kasseler Bürger über die documenta12, wie wird die diesjährige documenta in der Presse bewertet, und was erhoffen sich Besucher von der Ausstellung? Mit diesen Fragen beschäftigte sich der Wahlpflichtkurs über einige Wochen bereits im Unterricht. In der ersten Arbeitsphase entstanden kleine Papierentwürfen für die Collage à la Vostell, die aus Zeitungsartikeln, Berichten, Abbildungen und Zitaten bestehen und im zweiten Arbeitsschritt auf Leinwände mit Dispersionsfarben gemalt wurden. Mit Hilfe dieser Collagen wollen die Schüler ein Meinungsbild von der documenta in Form von Kunst verarbeiten. Doch damit war das Projekt nicht beendet.

 

Am Montag, den 3. September stellten sie ihre fertigen Collage vor dem Staatstheater aus. Sie können von Glück sprechen, dass ihre Ausstellung erst um 14 Uhr begann, denn am Vormittag verhieß der Blick zum Himmel nichts Gutes. Doch am Nachmittag schien sich das Blatt zu wenden, und die Sonne zeigte sich in voller Pracht. Optimale Bedingungen für eine Kunstausstellung unter freien Himmel. Auch die Passanten schienen das Wetter zu genießen und erschienen zahlreich vor dem Staatstheater, wo sie neben den Collagen auch das offene Atelier beobachten konnten. Offenes Atelier heißt, die Schüler bei ihrer Arbeit an weiteren Collagen beobachten, aber auch helfen, selber malen oder die eigene Meinung zur documenta auf Meinungsleinwänden loswerden.

 

 

 
Die Schüler mir ihren Collagen.  

Die Meinung sagen konnten die Passanten jedoch auch auf andere Weise. Mit einer Kamera bewaffnet bildeten die Schüler kleine Gruppen und befragten Passanten über ihre Erwartungen, Erfahrungen und den Einfluss der documenta. Ebenso stellten sie die Frage, ob Kassel Hand in Hand mit der documenta ginge. Einige Passanten waren zunächst äußerst überrascht und mussten erst einmal ihre Gedanken über die gerade besichtigten Kunstwerke sortieren, andere wiederum äußerten sofort ihren Unmut. „Der erste Eindruck von Kassel ist hässlich. Ihr tut mir Leid, dass ihr hierher kommt,“ erzählte ein junger Herr über seinen Eindruck von Kassel. „Es gibt vieles , was einen Überhaupt nicht anspricht, einfach bla bla,“ erklärte hingegen ein älteres Ehepaar seine gemischte Meinung über die diesjährige documenta. Der Großteil schien jedoch eine äußerst positive Meinung von der documenta zu haben. Eine rothaarige Touristin, die bereits einiges besichtigt hatte, sagte hingegen: „Die documenta wird mir auf jeden Fall in Erinnerung bleiben, dadurch, dass viele Bilder sehr lustig und kreativ sind.“ In den folgenden Bildern und nebenstehenden Filmsequenzen könnt ihr euch noch ein genaueres Bild sowohl über die Ausstellung selbst, als auch über die Interviews machen.

 

Doch letztendlich interessiert nur die eigene Meinung über die documenta. Habt Ihr selbst die documenta besichtigt und welche Erfahrung habt ihr gesammelt? Eure Meinung zählt. (Wer sich noch nicht fürs Forum angemeldet hat, kann dies schnell und kostenlos hier tun.)