„Mächtig verdächtig“ – Frau Stankos 12er DS-Kurs

von unserem Redakteur Paul Bröker (20.05.2011)

Die Theateraufführungen am Goethe-Gymnasium reißen nicht ab: Nachdem schon der 12er DS-Kurs von Herrn Lück mit seinem Stück „Reise nach Absurdistan“ überzeugen konnte, sorgte am 10. und 11. April 2011 der Kurs von Frau Stanko für großen Applaus in der Aula.

 

Schüler auf Theaterbühne in der Aula des Goethe-Gymnasiums Kassel
Die Schüler bei der Abschluss-Szene: Das Volk hat einen neuen Herrscher

 

Dienstag, 13.05.2011, 18.00 Uhr:
Es herrscht Stille in der Aula, lediglich leises Vogelgezwitscher tönt aus Lautsprechern. Plötzlich erhebt sich die erste Reihe und betritt verkleidet mit Müllsäcken und Pappteller-Masken, begleitet von aufbrausender Musik, die Bühne. Das Stück beginnt „mächtig verdächtig“.

Die Schüler setzen sich wieder auf ihre Plätze, ein Sprecher führt kurz in die Handlung ein. Dann geht der quietschende Vorhang auf und Lanzelot, ganz in schwarz, erscheint. Um ihn herum tollen zwei koboldhafte Wesen, die anscheinend mehr wissen als der orientierungslose Ritter.

Lanzelot will gegen den Drachen kämpfen, doch er weiß nicht, dass der Drache ein Freund des Volkes ist, das er befreien will; er erfährt es erst später. Zudem hat er ein ganz falsches Bild vom Drachen: Aus seiner Freundschaft zu den Menschen hat dieser sich selbst in einen solchen verwandelt und sieht wenig furchterregend aus.

 

 
Lanzelot (l.) will den Drachen töten  

Der Drache ist nicht schockiert, als er erfährt, dass Lanzelot vorhat, ihn zu töten. Schließlich glaubt er, der unbesiegbare Herrscher zu sein. Ihm unterwirft sich ein ganzes Volk, da kann ihm ja ein derartig „armseliger“ Ritter erst recht nichts anhaben.
Trotzdem will er nicht selbst gegen Lanzelot kämpfen und lässt Elsa, die Tochter von Charlemagne, dafür heranzerren. Doch sie kann ihren Auftrag nicht erfüllen, da sie sich in Lanzelot verliebt hat.

 

Dadurch, dass die Schüler immer wieder ihre Rollen wechseln, sind die Zuschauer gefordert, die Charaktere auseinanderzuhalten und wiederzuerkennen, was angesichts der überzeugenden Schauspielleistung jedoch nicht schwerfällt. So strahlt der Drache, trotz wechselnder Schauspieler, durchweg seine überheblich-hochnäsige Haltung aus und ist immer wiederzuerkennen.

Letzterem steht anschließend ein neues Ärgernis bevor: Elsa steht nun auf der anderen Seite, sie tanzt mit ihrem geliebten Lanzelot und singt mit ihm über ihre schwierige Lage.

Schon wird des Drachen Thron errichtet, auch drei Schönheiten sind da, doch der Drache interessiert sich nicht für sie, seine Blicke schweifen nur Richtung Elsa. Er will sie zurückhaben, und es stellt sich niemand in seinen Weg. Lanzelot kann nichts tun, doch er gibt sich noch nicht geschlagen.

Es kommt zum Kampf zwischen Lanzelot und dem Drachen. Niemand glaubt an Lanzelots Chance, doch nach einem überraschend spannenden Kampf, den die Schauspieler als Lichtspiel inszenieren, steht Lanzelot als Sieger fest – der Drache ist tot. Aber den Kampf um Elsa hat er damit noch nicht gewonnen. 

 

 

 

Elsa hat Lanzelot indes nicht vergessen, sie schmiedet Pläne, mit ihm an die Macht zu kommen. Es hat sich herumgesprochen, dass Elsa den Bürgermeister heiraten wird, doch nur der Macht wegen. Innerlich sehnt sie sich nach Lanzelot.

 

Inzwischen wurden ihr Vater und zwei weitere Unterstützer Lanzelots getötet. Dieser hat sich nun selbst zum Tyrannen gewandelt und herrscht schließlich mit Elsa über das Volk. Der letzte Ausruf Elsas „Nieder mit dem Tyrannen, denn ich bin das Volk“ ist daher grotesk und macht die widersprüchliche Situation eines schwachen Volkes deutlich, das sich kampflos dem nächstbesten Herrscher unterwirft.

Bei der knapp 70-minütigen Vorstellung konnten die Schüler nicht nur das Publikum für sich gewinnen, auch Lehrerin Frau Stanko war vollends zufrieden mit der schauspielerischen Leistung ihrer „Schützlinge“: So gut wie am Dienstagabend seien sie noch nie gewesen. Und auch am Mittwoch enttäuschten sie die Zuschauer nicht! 

 

In der nächsten Sendung von Umlauf TV wird es noch einen Beitrag über das Theaterstück geben. Wenn ihr auf dem Laufenden bleiben wollt, abonniert unseren Youtube-Kanal!