Projekt: Schulhofgestaltung

Von unseren Redakteurinnen Kristina Batzel und Julia Jeddicke (06.11.07)

Freitag, sechste Stunde. In der Aula der Ysenburgstraße versammelten sich die Klassen 5 bis 9 zur Ausstellung der selbst gefertigten Zeichnungen und Modelle für eine mögliche neue Schulhofgestaltung der Schule Schützenstraße.
Auch die Lehrer erschienen, um sich die Werke anzusehen, die von ihren Schülern gestaltet wurden. Deutliche Spannung herrschte im Raum.

 

Großer Andrang bei der Präsentation in der Aula

 

Das Goethe-Gymnasium ist seit 2005 eine Ganztagsschule. So verbringen die Schüler ihre Pausen auch während des Nachmittagsunterrichts auf dem Schulhof der Schützenstraße, wo man inzwischen unzufriedene Gesichter beobachten kann. Denn der Schulhof lädt nicht gerade zum Spielen und Abschalten ein (der UMLAUF berichtete in seiner letzten Ausgabe Nr. 70 „ Der Wüste ein Ende“) darüber.

 

 
Diese Schülerinnen präsentieren ihre Werke
 

So wurde Anfang April die Planung einer Schulhofumgestaltung ins Leben gerufen. Ziele waren dabei eine angenehme Umgebung für Schüler und Schülerinnen herzustellen, die sowohl Platz zum Spielen, als auch ein ruhiger Ort der Entspannung bieten soll. Dabei sollten die Wünsche und Meinungen der Goetheschüler im Vordergrund stehen und größtenteils berücksichtigt und übernommen werden. Wie der stellvertretende Schulleiter Herr Becklas betonte, steht das Wohlbefinden der Schüler an erster Stelle. „Was nützt es, wenn wir ohne Schüler planen, sie jedoch denken, was haben die Alten für ’ne Ahnung von uns?“, so Herr Becklas.

 

Nach der Überzeugungsarbeit mit der Stadt Kassel, endlich eine Schulhofsanierung in Kraft treten zu lassen, trug das Jugendbildungswerk Kassel auch einen Anteil bei. Das Werk forderte jedoch ein Kunstprojekt mit dem Einsatz der Schüler und stellte 5000 Euro für neue Spielgeräte zur Verfügung. Nach Absprache mit den Kunstlehrerinnen Frau Coers-Dittmar, Frau Horch-Baumbach und Frau Hellweg-Möller brachte Herr Pflüger das Kunstprojekt ins Rollen. Nach den Sommerferien begannen die Schüler der Klassen 5 bis 9 ihre Ideen für den neuen Schulhof zeichnerisch und handwerklich umzusetzen.

 

 
Auch Herr Becklas war gespannt auf die Ergebnisse  

Letzten Freitag war es dann soweit. Herr Becklas, begrüßte die alle Schüler und Lehrer und stellte dann das Projekt „Schulhofumgestaltung“ und die Juroren vor. Anschließend übergab er das Wort an seinen Kollegen, Herrn Pflüger, der das Projekt geleitet und durch das einstündige Programm geführt hat.

 

Die Klassen 5 bis 9 zeichneten und fertigten ihre Werke so, wie sie sich ihren neuen Schulhof in der Schützenstraße vorstellen. Anzufinden waren originelle und von der Gestaltung völlig unterschiedliche Skizzen und Modelle, die die Schüler stolz präsentierten. Jedoch konnte man auf allen Modellen Bewegungs- und zugleich Ruheinseln finden, was Teil der Aufgabe war, wie später von den beiden Schülerinnen der 6e, Franziska Engelhard und Julia Gleim erklärt wurde. „Wir durften alles so gestalten, wie wir wollten, nur mussten Ruheinseln und Bewegungsinseln vorkommen.“ Auch Aaron Katzenberger (5d) wünscht sich einen Ort zum Unterhalten und Entspannen und skizzierte daraufhin Ruheecken. „Ich finde es zu laut auf dem Schulhof. Außerdem ist der Hof wirklich hässlich“, so der Schüler.

 

 
Alle Klassen hatten ihre eigenen Vorstellungen
 

Mit Vergnügen stellten die Schüler ihren Lehrern, die ebenfalls erschienen, um die Kunstwerke zu begutachten, ihre Resultate vor. Der Höhepunkt des Tages war allerdings die Nominierung der 27 besten Werke, darunter jeweils drei Werke pro Klasse, die von den Juroren mit Anerkennung an die Schüler bewertet und ausgewählt wurden. Bewertungskriterien waren hierbei die Idee des Gestaltungsvorschlags, gewünschte Ruhezone und Spielzone, die Originalität des Gestaltungsvorschlags, zum Beispiel die Verwendung des Materials und die „Machbarkeit“ des Gestaltungsvorschlags, das heißt die finanzielle Umsetzungsmöglichkeit.

 

Die Juroren verteilten nochmals Punkte an die 27 Kunstwerke. Darunter waren die Schüler mit den 10 besten Bildern und Modellen. Ihre Meisterleistungen werden im Kasseler Rathaus ausgestellt und ihre Vorschläge bei der Umgestaltung des Schulhofs berücksichtigt und größtenteils übernommen, sofern es finanziell und fachgemäß realisierbar ist. Alle Schüler, die unter den 27 besten Bildern und Modellen waren, wurden mit Preisen belohnt.

 

 
Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt  

Alles in allem war das Kunstprojekt zwar eine anstrengende jedoch gelungene Aktion. Die Schüler hatten Spaß an ihrer Arbeit, und was sie als äußerst wichtig empfanden war ihr Beitrag an der Neugestaltung des Schulhofs. „Ich find’s gut eine Chance zu haben den Schulhof zu verschönern“, befürwortete Aaron Katzenberger das Projekt. Auch die Lehrer, vor allem die begleitenden Kunstlehrerinnen, hatten sehr viel Spaß am Gestalten der Modelle. Das Projekt war zeitaufwendiger und anstrengender als der gewöhnliche Kunstunterricht, „aber es war genauso schön und hat auch soviel Spaß gemacht wie unser normaler Kunstunterricht“, erklärte daraufhin die Kunstlehrerin Frau Hellweg – Möller.

 

Jedem Schüler und jeder Schülerin, die an dem Wettbewerb der Schulhofneugestaltung teilgenommen haben, gilt sehr viel Respekt. Sie haben sich viele Gedanken gemacht und diese auf Papier gebracht. Dann kann man nur für alle Schüler hoffen, dass der neue Schulhof in der Schützenstraße genauso wird, wie ihn sich alle wünschen.