Von Eilika Meckbach, Luise Weida, Jens Freudenstein und Fabian Löprick aus der Klasse 7e (20.06.2002 23:51)
Im Watt von der Insel Föhr zur Insel Amrum
Nach einer – laut Aussage von Herrn Gau – ruhigen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück hechteten wir heute, am Mittwoch, in die bereitstehenden Busse und starteten pünktlich um 9.00 Uhr mit allen Schülern und Lehrern zu einer spannenden Tagesunternehmung. Genauer gesagt, fast alle, denn Mareike, Katharina und Kristina mussten wegen unterschiedlicher Wehwehchen eine Auszeit im Zeltlager nehmen.
Pünktlich um 10 Uhr enterten wir in Hörnum unser Boot Adler IV, umrundeten zunächst Amrum und erreichten nach ca. 2 1/2 Stunden Wyk auf Föhr. Leider musste Herr Pflüger kurz vor dem Ablegen das Boot verlassen und ins Krankenhaus fahren, da er sich in der Folge eines Mückenstichs beim LE Rudern in Wiesbaden eine schlimme bakterielle Entzündung zugezogen hatte.
Die meisten Schüler konnten die Bootsfahrt bei herrlichem Wetter genießen, doch trotz des sanften Wellengangs hingen einige mit grünem Gesicht über der Reling.
Im Hafen von Wyk wurden wir von einem unserer Wattführer in Empfang genommen und zu den wartenden Bussen geleitet. Nach kurzer Fahrt erreichten wir unseren Startpunkt nahe Utersum. Simon, einer der Wattführer, forderte uns auf, Schuhe und Strümpfe auszuziehen. Diese Aufforderung musste er bei einigen der Schüler mindestens dreimal wiederholen, weil sie einfach nicht glauben konnten, dass sie barfuß durch diese matschige, schwarz-graue Pampe stampfen sollten – und dies über eine Strecke von 8 km!!!
Schließlich hatte sich die gesamte Gruppe unter lautem Stöhnen in Bewegung gesetzt, weil die gestrandeten Muschelschalen die Füße quälten. Zu allem Überfluss hatte auch noch eine Schülerin aus der Klasse von Herrn Krück unser Vorhaben mit dem Wandern von Insel zu Insel offensichtlich falsch verstanden und ihre Schuhe am Ausgangspunkt zurückgelassen. Pech für sie, denn nach der bereits zurückgelegten Strecke war kein Umkehren mehr möglich. Da verstehen die Gezeiten wirklich keinen Spaß!!!
Einige Mädchen, die sich durch Strandkrabben und Quallen angeekelt fühlten, brachen nicht selten in Geschrei aus. Die Krönung war aber, als wir zu den Prielen, das sind tiefe Wasserläufe, die auch bei Ebbe Wasser führen, gelangten. Aufgeregt wateten wir durch das mit Algen garnierte Wasser und stießen rhythmische Schreie aus, denn die tiefste Stelle im Priel reichte den Zwergen unter uns fast bis zur Oberkante der Unterlippe. Doch auch sie schafften das Überlebenstraining unbeschadet.
Unsere „Schuhfreundin“ hatte sich mittlerweile ihrem Schicksal ergeben und telefonierte direkt aus dem Watt nach Hause, um die Hiobsbotschaft zu übermitteln. Als wir an unserem Sammelpunkt auf den Rücktransfer mit den Bussen warteten, kam plötzlich eine nette Frau zu unserer Gruppe. Sie war ebenfalls mit einer Gruppe durchs Watt gelaufen und hatte die herrenlosen Schuhe eingepackt. Die Freude und Erleichterung waren groß!!
Mit den Bussen ging es dann nach Wittdün, den Hafen der Insel Amrum, und dann zurück nach Hörnum. Erschöpft, aber noch munter, plauderten die Schüler über die eindrucksvolle und aufregende Wattexkursion. Und alle kamen mit ihren Schuhen und leeren Mägen zurück ins Jugendseeheim, wo ein leckeres Abendbrot auf uns wartete.