UMLAUF-Seminar mit Ekkehard Maas (HNA)

(03.02.2002 14:18)

Einmal im Jahr – in der letzten Woche des Januars – findet in der Goetheschule ein UMLAUF-Seminar statt, an dem jüngere UMLAUF-Redakteure, vor allem aber interessierte Schülerinnen und Schüler eingeladen werden. Im Rahmen des diesjährigen Umlauf-Seminars vom 28. bis zum 31. Januar stellte sich Ekkehard Maas, Redakteur der HNA, dem Seminar für ein Gruppeninterview zur Verfügung. Er selbst absolvierte seine zweijährige Ausbildungszeit (Volontariat) bei der HNA und ist nun in der Politikredaktion tätig. In seiner Ausbildung wurde er in verschiedenen internen und externen Kursen der HNA unter Anderem mit Interview- und Reportagetechniken sowie dem Presserecht vertraut gemacht.

Erfreulich viele Schüler haben am UMLAUF-Seminar teilgenommen

Das zentrale Frage des Interviews an ihn war die Arbeitsweise in einer Redaktion. Maas berichtete von dem Prinzip der dreischichtigen Redaktion. Dabei wurde deutlich, wie sehr ein Redakteur einer Tageszeitung unter Zeit- und Qualitätsdruck arbeitet. Mit erstaunten Gesichtern wurden die zum Teil hohen Arbeitsanforderungen aufgenommen. Deutlich wurde dabei auch für viele der Hobbyredakteure, wie wichtig es ist, Themen nachzugehen und sich die allseits beliebten O-Töne von Fachkundigen einzuholen. Auf die Frage, wie Maas mit Schreibblockaden umgehe, antwortete er: „Es gibt keine Schreibblockaden!“ Wisse man einmal nicht weiter, geht man zu Kollegen und lässt ihn drüberlesen. Dies verdeutlicht die entspannte Arbeitssituation in seiner Redaktion. Für ihn sei ein gutes Arbeitsklima immer wichtig.

Ekkehard Maas, HNA (li.) und Ulrich Eichler, Umlauf (re.)

Auf die Frage, wie das „Fell“ unter den Redakteuren verteilt würde, verwies er erneut auf das gute Klima. Zwar gebe es ab und zu kleine Streitereien um ein Thema, jedoch schreibe meist der, der im Thema am besten eingearbeitet sei. Auf die Frage nach dem Chefredakteur unterstrich Maas die journalistischen Qualitäten von Wolfgang Timpe. Eine Rangordnung, wie sie zum Beispiel beim „Spiegel“ der Fall sei, bei der die alten Hasen am Tisch sitzen und die Neulinge weit entfernte Plätze einnehmen müssen, lehnt Maas deutlich ab. Wichtig ist aber dennoch: „Der Erfahrenste und Qualifizierteste schreibt den Knaller-Artikel!“

Die Realität im Alltag eines Journalisten lösen keine Jubelstürme aus

Des weiteren stellte er heraus, wie wichtig ein Feedback der Leser sei. Konstruktive Kritik erhöhe dabei deutlich die Qualität der Zeitung. Auf schlechte Resonanz werde dann meist das Konzept der einen oder anderen Rubrik überdacht. Serien seien dabei immer ein großes Problem, da sie konstant das Niveau halten müssen und an den verantwortlichen Redakteur hohe Ansprüche setzen. Zuverlässigkeit und der Drang, sich als guter Schreiber zu beweisen, seien nach Maas immer noch die wichtigsten Tugenden, um als Neuling Karriere zu machen. Zurückblickend konnte er zum Trost der Redaktion den einen oder anderen nicht ganz geglückten Artikel anführen, denn niemand sei perfekt, schon lange nicht unter dem enormen Zeitdruck. „Die Qualität geht manchmal verloren, ein bestimmtes Niveau muss aber immer gehalten werden“, betont er nochmals. Aus dem Vergleich seines jetzigen Berufes und der Vergangenheit als Redakteur einer Schulzeitung vermisst Maas lediglich die Zeit, die er hatte, um einen Artikel perfekt zu schreiben. Dennoch sei er sehr zufrieden mit seinem Beruf.

Blattkritik aus kompetenter Quelle

Zum Abschluss wurde eine Blattkritik an der HNA vom 30. Januar durchgeführt. Dabei konnte er wichtige Informationen über die Konzeption einzelner Artikel und Rubriken für eine doch sehr breit gefächerte Zielgruppe geben. Die UMLAUF-Redakteuren konnten sich somit ein Bild von der täglichen Arbeit eines Journalisten machen und dem Ergebnis, wie es dem alltäglichen Zeitungsleser vorliegt.