Vorbeugen ist immer besser – Aktionstag zur Verkehrserziehung

(15.09.2001 18:30)

Trotz schlechten Wetters fand am Donnerstag, dem 13. September 2001 ein „Aktionstag zur Verkehrserziehung“ auf dem Schulhof Schützenstraße der Goetheschule Kassel statt. Dieser Aktionstag wurde, nachdem im letzten Jahr die Schülerin Katharina am Katzensprung (Ecke Weserstraße/Schützenstraße) auf ihrem Schulweg von einem Lastwagen tödlich erfasst wurde, ins Leben gerufen mit dem Ziel, den Schülern ein größeres Gefahrenbewusstsein zu vermitteln. Die Initiatoren dieses Tages waren drei Elternvertreter und Herr Gau (Sport und Erdkundelehrer an der Goetheschule).

Nachdem die Stadt Kassel schon den gesamten Kreuzungsbereich des Katzensprunges umgestaltet hatte, wollten die Elternvertreter eine Verbesserung des Verkehrsverhaltens der Schüler erzielen. Daher haben die Elternvertreter und Herr Gau in Zusammenarbeit mit KVG, Polizei und DEKRA ein Konzept erarbeitet, welches die Sicherheit im Straßenverkehr mit dem Schwerpunkt „Gefährliche Situationen“ deutlich machen sollte.

Erst entspannt … erstarrt

Dieses Konzept bestand aus drei Teilen:

1. Es wurde auf dem Schulhof ein LKW mit einem PKW im toten Winkel aufgebaut, was den Schülern verdeutlichen sollte, wie machtlos ein Kraftfahrer im dem Fall ist, wenn eine Person im toten Winkel seines Rückspiegels platziert ist.

Wie kommt der Bus auf den Schulhof?

2. In einer weiteren Aktion wurde ein ganzer Gelenkbus der KVG auf dem Schulhof aufgefahren. In diesem Gelenkbus sollten KVG-Beamte und Polizeibeamte den Schülern zeigen, wie man im öffentlichen Verkehr Gefahrenquellen begegnen bzw. wie man sie am besten vermeiden könne. Da jedoch die Polizeibeamten durch die aktuellen Ereignisse (Terrorakt in den USA) nicht erscheinen konnten, mussten die KVG-Beamten die Aufgabe allein bewältigen.
3. Als „besonderes Bonbon“ wurde die letzte Aktion angekündigt. Dort wurde ein Gefährt mit einem Gurtschlitten aufgestellt. Auf diesem konnten Schüler mit geringer Geschwindigkeit auf einer schiefen Ebene herunterfahren. Dieser Livetest sollte den Schülern zeigen, wie groß die Aufprallkräfte schon bei einer geringen Geschwindigkeit sind. Diese Aktion wurde von Mitarbeitern der DEKRA betreut.

Um den Schülern die Möglichkeit zu geben, auch Fragen zu stellen, mussten die einzelnen Klassen zu verschiedenen Zeiten von 8.00 bis 15.00 Uhr auf dem Schulhof erscheinen. So hatte jede Klasse etwa eine Stunde Zeit, um bei den Aktionen teilzunehmen.

Nach einigen Durchgängen konnte man schon sehen, dass der Tag ein Erfolg sowohl für die Kinder als auch für die Eltern sein würde. Die meisten Schülerinnen und Schüler zeigten sich dem Thema sehr aufgeschlossen. Sie drängten sich regelrecht vor die Fahrzeuge. Damit diese Aktion nicht einmalig war, schließt sich demnächst ein komprimiert geführtes Projekt zur Verkehrserziehung und Schulwegsicherung für die Jahrgangsstufen 5 bis 7 an.