25 Jahre Goethe-Gymnasium – Ägypten

Von Frau Bohn (03.10.2003 21:31)

Nach der Berlinfahrt verlief die zweite Woche unserer ägyptischen Gastschüler wie ein „normales“ Schülerleben! Jeden Morgen um 8.00 Uhr mussten sie im Unterricht erscheinen, und viele versuchten auch mit Erfolg im Unterricht mitzuarbeiten ………

Empfang im Kasseler Rathaus

Der Freitag wurde dann mal wieder zu einem Unternehmen doppelter Anstrengung – erst musste Unterricht gemacht werden und dann ging es zur HNA. Nach einer Einführung (per DVD) über die Aufgaben der HNA gab es eine ausführliche Führung durch fast alle Fertigungsbereiche. Die Schüler interessierten sich besonders für die Automation in der Endfertigung.

Informationsgespräche bei der Hessischen Allgemeinen Zeitung (HNA)

Nach zwei Stunden waren alle erschöpft und froh darüber, wieder im Sitzungssaal der HNA Platz nehmen zu können. Hier wurden dann letzte offene Fragen geklärt. Mit einem kleinen Gastgeschenk (Block und Kuli) wurden die Schüler in das Wochenende entlassen – vielleicht werden sie das Gastgeschenk nutzen, um schon eigene Kurznotizen zu machen!

Woche unserer ägyptischen Gastschüler verlief wie ein „normales“ Schülerleben! Jeden Morgen um 8.00 Uhr mussten sie alle im Unterricht erscheinen, und viele versuchen auch mit Erfolg im Unterricht mitzuarbeiten.
Ein richtiges ‚Highlight‘ war der Donnerstag, der bei strahlendem Wetter am Bugasee mit Grillen und Spielen verbracht wurde – leider wurde das nicht dokumentiert! Aber man hört von guter Stimmung und sehr viel Spaß …..

Herr Gries begrüßt die ägyptischen Gäste zur Abschlussveranstaltung

Am darauffolgenden Montag wurde ein Besuch besonderer Art vorgenommen. Wir machten uns auf den Weg, die Werkstätten der Universität Kassel in der Heinrich-Plett-Straße zu besichtigen. Nach einem guten Mittagessen in der Mensa und dem damit verbundenen ‚Studenten-Feeling‘ ging es zuerst in die Schreinerei. Wir erfuhren, dass zur Zeit neue Sitzungstische angefertigt werden. Danach wurde die ‚Mechanik‘ besichtigt, bevor es zum praktischen Teil ging: in die Glasbläserei.

In der Glasbläserei der Universität Kassel

Hier werden vor allem Glasgefäße aller Art für die Naturwissenschaften hergestellt. Nach einer kurzen Einführung durften die Schüler versuchen, Glas zu blasen und stellten dabei fest, dass das gar nicht so einfach ist – bläst man zu stark, dann wird das Glas so dünn wie Folie und war nicht mehr zu benutzen.

Der Besuch in der Druckerei stellte eine Verbindung zum Besuch der HNA her, hier werden ebenso wie dort sowohl Offsetdruck als auch Digitaldruck angewendet. Nur dass die Uni-Druckerei wiederum für den Hausgebrauch druckt. Den Abschluss bildete die ‚Elektronik‘, dort erfuhren die Schüler, dass fast alle Geräte, die defekt sind, in dieser Werkstatt repariert werden können, z.B. PCs, Kameras, Diageräte u.a.. Ziemlich angefüllt mit neuen Erkenntnissen verließen gut informierte Schüler das Uni-Gelände, um in der Stadt noch einen Einkaufsbummel zu machen.


Die letzte Woche der ägyptischen Gastschüler war sehr ereignisreich. Nachdem der Besuch in den Universitäts-Werkstätten gut überstanden war, wartete am nächsten Tag endlich der Empfang im Rathaus aus sie. (Bild) Bürgermeister Ingo Groß begrüßte die Schüler und ihre zwei Begleitlehrer im Lesesaal des Rathauses und wies in seiner Rede auf die Gemeinsamkeiten in beiden Ländern hin. Die Schüler waren sehr erstaunt zu erfahren, dass in Kassel 50 Ägypter leben und arbeiten.

Ein Empfang im Rathaus durch den Bürgermeister Ingo Groß (li) gehört dazu

Der Nachmittag gehörte dem Besuch von „Bombardier Transportations“. Dieser Werksbesuch gehört traditionell zum Programm, da schon die Vorgänger-Unternehmen Lokomotiven für Ägypten lieferte. Hier bestaunten die Schüler die neuesten Lokomotiven und die Abläufe des Baus von Lokomotiven. Am Mittwoch lernten die Schüler, nachdem sie das neue Kassel ja schon ein wenig kannten, das alte Kassel und seine Geschichte im ‚Stadtmuseum‘ kennen. Es war für sie alle ein spannender Nachmittag, da ihnen auf diese Weise vieles der deutschen Geschichte am Beispiel Kassels verdeutlicht wurde.

Das Bombardier-Werk in Kassel ist traditionsgemäß mit Kassel verbunden

Und schließlich kam der Donnerstag, der Abschiedstag! Ein feierliches Akt zum 25-jährigen Jubiläum eröffnete den Abend. Nach einem einleitenden Satz aus der Sonate Nr. 5 von Haydn, gespielt von J. Ahrberg, sprach unser Direktor, Herr Gries, Dankesworte an alle Organisatoren. Diesen schloss sich Herr J.Kretschmer vom PAD (Pädagogischer Austauschdienst Bonn) an. Auch Frau Akila Ali, die ägyptische Begleitlehrerin dankte mit einigen Worten für die Gastfreundschaft und lud zu einem Gegenbesuch nach Kairo ein. Man würde das schon organisieren können! Es folgten zwei Lieder aus der ‚Zauberflöte‘, von L.Grenzemann gesungen. Der feierliche Akt wurde beschlossen durch die Übergabe von Zertifikaten und Geschenken an die Gastschüler und Begleitlehrer.
Endlich kam dann der gemütliche Teil – alle strömten mit entsprechendem Hunger an das kalte Büfett, das von den Gasteltern gespendet worden war.

Der Abschiedsschmaus und eine ausgezeichnete Stimmung waren leider gleichzeitig das Ende des diesjährigen Besuchs