Beinahe deutscher Meister

von unseren Redakteurinnen Isabell und Luisa Jung (28.12.2006)

In allen Kulturkreisen haben immer auch Männer getanzt , z.B. um bei einem Kriegstanz Kraft und Geschmeidigkeit zu demonstrieren. Dagegen ist es für viele Jungen eher ein Problem auf die Tanzfläche zu gehen. Dabei gibt viele unterschiedliche Arten des Tanzens wie z.B. Hip-Hop, Jazz, Breakdance usw. Aber warum hat in den letzten Jahren das Tanzen bei Jungen plötzlich an Beliebtheit zugenommen?

 

Tanzgruppe Body&Soul

 

In den letzten Jahren gab es einige erfolgreiche Sänger, die durch coole Tanzstyles auf sich aufmerksam gemacht haben. Es begann mit Michael Jackson, aktuell sind jetzt aber Usher und Justin Timberlake sehr angesagt, was größtenteil auch an ihren Musikvideos liegt.
Dazu meint die Wissenschaft, dass die Freude an Gesang, Melodie und den passender Bewegung den Jugendlichen angeboren sind, dass die Liebe zur Musik also tief in ihnen steckt und sogar Glückgefühle hervorrufen kann.

 

Sam bei seiner Darbietung

Fast alle Jugendliche schauen heutzutage Fernsehsender wie VIVA oder MTV, wo überwiegend Musikvideos gespielt werden, in denen die Stars selbst oder mit Backgroundtänzer auftreten. Hört man dann dieses Lied ein nächstes Mal, wird man zum Tanzen regelrecht animiert. Wenn Tanzschritte besonders gut gefallen, werden diese häufig so lange geübt, bis sie perfekt sitzen.
In den zurückliegenden Jahren wird Tanzen in vielen Vereinen angeboten. Oft trifft man sich dann dort mit Freundinnen und Freunden und hat für ein bis zwei Stunden viel Freude zusammen. Beim Tanzen gibt es natürlich ebenso Wettkämpfe oder Meisterschaften wie bei anderen Sportarten auch.

 

 

Zu diesem Thema befragten wir Anuscheh (15) und Sam (16), zwei erfolgreiche Tänzer unserer Schule.

UMLAUF-Online (UO): Wie lange tanzt ihr schon?
Sam: Ich tanze, seit ich drei Jahre alt bin. Bei Body&Soul bin ich zusammen mit Anuscheh jetzt auch schon seit zwei Jahren.

UO: Wie seid ihr zum Tanzen gekommen?
Sam: Ich habe vor einigen Jahren in den USA ein Videospiel mit Michael Jackson gesehen. Das hat mich zum Tanzen inspiriert. Und Anuscheh habe ich dann auf Body&Soul aufmerksam gemacht. UO:: Wie oft trainiert ihr in der Woche?
Anuscheh: Nomalerweise tanzen wir ein bis zweimal pro Woche. Vor Meisterschaften trainieren wir allerdings bis zu viermal wöchentlich.

UO: An welchen Meisterschaften habt ihr schon teilgenommen?
Anuscheh: Ich habe zusammen mit Sam bei den Westdeutschen Meisterschaften im Videoclip-Dancing in Köln teilgenommen. Dort belegten wir den 1. Platz und haben uns damit für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert.
Sam: Ich habe noch bei Move on Top mitgemacht, einer Meisterschaft, die von der Tanzschule Body&Soul veranstaltet wird.

 

Anuscheh und Sam in Aktion

 

UO: Was ist eure Lieblingstanzstil, eure Musik, was sind eure Vorbilder?
Anuscheh: Meine Lieblingstänze sind New School/New Style (smoothe Bewegungen), die ich am liebsten zu Hip-Hop oder zu Chill-out tanze. Ich finde Ciara, kann sehr gut tanzen, aber mein Vorbild ist Jean-Claude van Damme.
Sam: Und meine Lieblingstanzarten sind New School/New Style und Popping/Locking, die man gut zu Hip-Hop, RnB oder zu Punk tanzen kann. Meine Vorbilder sind Michael Jackson, Omarian, Justin Timberlake und Roger Lee.

UO: Was sind eure Ziele oder was möchtet ihr mit dem Tanzen erreichen?
Anuscheh: Es wäre etwas ganz Besonderes in meinem Leben, wenn ich einmal Backgroundtänzerin eines berühmten Stars sein könnte.
Sam: Mein Traum ist es, Starchoreograph zu werden wie z.B. Marty Kudelka von Justin Timberlake.

UO: Was waren eure lustigsten oder peinlichsten Erlebnisse?
Anuscheh: Ein wirklich peinliches Erlebnis hatten wir eigentlich noch nie. Nur einmal hat bei einem Auftritt die Musik ausgesetzt.

Nachtrag: Das Interview erfolgte kurz vor der Deutsche Meisterschaft. Die Gruppe von Body&Soul hat dort einen hervorragenden 2. Platz belegt, letzendlich nur 0,02 Punkte hinter der Siegergruppe, was aber dennoch das hohe Niveau der Kasseler Tanzschule bestätigt.