Der neue Trend: Shisha rauchen

Von unserer Redakteurin Isabell Jung (09.09.07)

Für die chillige, orientalische Atmosphäre sorgen Kissen und dämmriges Licht. Damit wird ein entspannendes Freizeitvergnügen erzeugt, wie uns Shisha-Raucher bestätigen: „Es macht einfach Fun“ sagt Christian B. und Janis R. fügt hinzu: „Das Feeling ist einfach geil und der Geschmack, aber man macht es auch, weil es in einer Gruppe einfach cool ist!“ Auf jeden Fall sind sich beide einig, dass es mit mehreren zusammen viel mehr Spaß macht.

 

Entspannt Dampf ablassen?

 

Eine Shisha (auch Sheesha; deutsche Transkription: Schischa) ist eine Wasserpfeife arabischen Ursprungs. Wasserpfeifen oder Shishas, wie sie heutzutage genannt werden, erfreuen sich vor allem bei Jugendlichen immer größerer Beliebtheit. Mitlerweile werden sie sogar schon in einigen Lokalen und Kneipen in Kassel zum Rauchen angeboten.

 

Der Arzt und Gesundheitsexperte des Berliner Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg Johannes Spatz sagt, dass Wasserpfeifen dieselbe Wirkung auf Jugendliche wie Alkopops haben:

Das Erschreckende ist, dass nach einer Umfrage in Berlin fast doppelt so viele Jugendliche regelmäßig Wasserpfeife rauchen als Zigaretten. Das sind 31 Prozent von 140 befragten Schülerinnen und Schülern. Laut BZgA Studie rauchen bundesweit 14 Prozent der Jungendlichen mindestens einmal im Monat Wasserpfeife.

 

Während einer Shisha-Sitzung wird so viel Rauch inhaliert wie durch 100 Zigaretten.

Viele Jugendliche denken, dass Wasserpfeifen eine harmlose Alternative zur Zigarette sind, da der eingeatmete Rauch nicht streng nach Tabak schmeckt, sondern nach dem jeweils beigefügten Fruchtaroma.

Doch nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Köln ist der Nikotingehalt im Rauch einer Wasserpfeife sogar höher als der einer Zigarette.

Außerdem enthält der Rauch in Wasserpfeifen die gleichen ebenfalls gesundheitsschädlichen und Sucht auslösenden Stoffe wie Teer und Kohlenmonoxid, die auch in Zigaretten vorhanden sind. Der Weltgesundheitsorganisation zufolge wird während einer Shisha-Sitzung so viel Rauch inhaliert wie durch 100 Zigaretten.

 

Messungen des Berliner Bezirksamtes fanden in Shisha-Kneipen so hohe Feinstaubwerte wie sonst nur in stark mit Zigarettenrauch belasteten Discotheken. Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung gibt zusätzlich zu Bedenken, dass der aus dem Ausland importierte Tabak häufig verunreinigt ist oder die zulässigen Höchstwerte, wie z.B. für Teer, darin überschritten werden. Als weiteres Risiko können durch den Gebrauch eines Mundstückes mit mehreren Freunden gemeinsam Infektionskrankheiten leichter übertragen werden.

Man sollte sich also genau überlegen, ob „einfach fun“ haben und in einer Gruppe „cool“ sein dieses Risiko wert ist.