Ein Faultier als Ex-Sportlehrer

Von unserer Redakteurin Christine Phieler (23.08.2008)

Es heißt: „Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort.“
Wer das Buch „Mieses Karma“ von David Safier gelesen hat, weiß auch, wie die großen Sünden bestraft werden. Und wer möchte schon gerne im nächsten Leben eine Ameise, eine Kakerlake oder eine Kanalratte werden?

 

Ein Elefant als ehemaliger Chemielehrer, eine komische Vorstellung, oder?

 

Es gibt da ein Buch, „Mieses Karma“ heißt es, in dem es um eine Frau geht, die von einer abstürzenden Raumstation getroffen wird, stirbt und als Ameise wiedergeboren wird, weil sie vorher ein schlechter Mensch war. Im weiteren Verlauf des Buches stirbt sie immer wieder und wird zum Beispiel auch noch ein Meerschweinchen. Eine lustige Geschichte, doch fragt man sich, nachdem man das Buch gelesen hat immer wieder, wen man da gerade vom Arm geschnipst hat.

Vielleicht ist dies ja einer deiner Vorfahren, der ein „mieses Karma“ hatte.

Aber erstmal zur Idee der Wiedergeburt. Die Idee, dass ein Mensch überhaupt wiedergeboren wird, kommt aus dem Buddhismus. Durch die Wiedergeburt entsteht quasi ein Kreislauf aus Leben, Tod und Wiedergeburt. Buddhisten möchten diesem Kreislauf entkommen, indem sie versuchen, gar kein Karma mehr zu erzeugen, da gutes sowie schlechtes Karma immer zur Wiedergeburt führt. Karma ist übrigens ein Konzept, nach dem jede Handlung, auch ein einfacher Gedanke, unweigerlich eine Folge hat. In dem Buch zum Beispiel wird das schlechte Karma der Hauptperson bestraft, indem sie als Ameise wiedergeboren wird. Mal ganz ehrlich, wer wäre schon gerne eine Ameise? Und wenn man diesen Gedanke mal auf unsere Lehrer überträgt, welche Tiere würden sie wohl werden?

„Erst gestern habe ich zu Hause eine nervige Fliege erschlagen. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, könnte ich mir vorstellen, dass mein jetziger Geschichtslehrer mal eine Fliege werden könnte“, findet eine Schülerin des Goethe-Gymnasiums. Er gäbe immer so viele Hausaufgaben und das würde tierisch nerven, eben genauso wie eine Fliege, die einem immer wieder um den Kopf schwirrt, so oft man sie auch verjagt. „Ich hatte mal eine Chemielehrerin, die ich mir wirklich gut als eine Maus vorstellen könnte. Die hat immer so leise geredet und hat auch irgendwie ausgesehen wie eine kleine Maus“, erzählt ein Schüler der 12. Klasse. Eine komische Vorstellung ist es schon, von einer Maus unterrichtet zu werden. Doch wer könnte sich es vorstellen, ein Faultier alsSportlehrer zu haben?

 

Ein Ex-Sportlehrer?

„In der achten Klasse hatte ich einen Sportlehrer, der uns immer nur rumkomandiert hat. Wir mussten die ganze Zeit pumpen aber selbst hat er immer nur daneben gestanden und zugeguckt. Der wird bestimmt mal ein Faultier“, meint eine Schülerin, die zur Zeit die zehnte Klasse besucht.

Aber es gibt ja nicht nur gemeine und faule Lehrer, es gibt ja auch noch die freundlichen Lehrer: „Ich hatte mal einen Lehrer, leider nur für ein Jahr, der hat sich immer um alles gekümmert und war richtig nett. Wenn er mal wiedergeboren wird, dann bestimmt als ein Vogel, der den ganzen Tag in der Gegend rumfliegen kann“, erzählt Melanie, eine Schülerin der siebten Klasse.

Zum Schluss also der Tipp an die Lehrerschaft: Gebt immer gute Noten, nicht zu viele Hausaufgaben und scheut euch nicht davor, auch mal ein Lob über die Lippen zu bringen.Sonst droht ein mieses Karma!