Gute Freunde = gute Noten?

Von unserer Redakteurin Christine Phieler (27.04.2008)

Freunde sind nicht nur gut für die Seele, sondern auch gut für die Schule. Wichtig ist nur, dass es die richtigen Freunde sind.

 

Seit 2005 gibt es eine Längsschnittstudie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, in der unter der Leitung von Prof. Dr. Heinz-Hermann Krüher untersucht wird, wie sich Freundschaften auf schulische Leistungen auswirken. Hierzu befragten sie Schüler aus unterschiedlichen Schulformen. Außerdem begleiteten sie sie in ihrer Freizeit und bei gemeinsamen Aktivitäten mit der Clique. Bisher wurde herausgefunden, dass die schulischen Leitsungen unter anderem stark davon abhängen, ob zwischen den Freunden viel, wenig oder gar nicht über die Schule geredet wird, beziehungsweise was über die Schule geredet wird.

 

Gemeinsam lernen: Spaß oder Ablenkung?

„Wenn ich mit meinen Freunden über die Schule rede, zum Beispiel über die nächste Klassenarbeit, dann kriege ich eigentlich immer Mut und es ist eine Motivation für mich noch viel mehr dafür zu lernen. Vor allem wenn sie dann erzählen, was sie schon alles gelernt haben und ich gerade erst angefangen hab zu lernen“, sagt Alina, eine Schülerin der neunten Klasse eines Gymnasiums. „Außerdem macht es mir viel mehr Spaß mit meinen Freunden zusammen für eine Arbeit zu lernen. Wenn dann Fragen oder Probleme auftauchen, kann man sie gleich zusammen lösen, und wenn wir dann mal eine Pause machen, ist es auch immer richtig lustig“, erzählt sie weiter. In diesem Fall könnte man wohl sagen, dass die Freunde wirklich zu besseren Noten verhelfen; doch kommt es nicht manchmal auch vor, dass dann lieber andere Themen besprochen werden als zum Beispiel der Aufbau einer Biomembran?

 

Für eins muss man sich entscheiden: pauken oder Spaß haben.

„Also ich lerne lieber alleine. Klar wäre es manchmal lustiger und unterhaltsamer mit Freunden zu lernen, doch das klappt bei mir nicht. Meine Kumpels und ich lassen uns da viel zu schnell ablenken und dann wird aus dem geplanten gemeinsamen Lernen eher ein Tohuwabohu, und am Ende des Tages bin ich immer noch nicht schlauer als vorher“, sagt ein Schüler der elften Klasse des Goethe- Gymnasiums.

Zwei unterschiedliche Meinungen, doch die Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg geht weiter. Mal sehen, was noch für Ergebnisse herauskommen und was für Freunde man sich suchen sollte.