Hilfe, wir sind Lehrerkinder

Von unseren Mitarbeitern Max A. & Moritz B. (22.04.2005 21:46)

Wer kennt nicht das Sprichwort „Lehrers Kinder, Pfarrers Vieh, geraten selten oder nie“. Aber sind Lehrerkinder wirklich schon „genetisch vorgeschädigt“? Wir sind der Meinung: Natürlich nicht!

Begegnungsort der unheimlichen Art

Aber für eine weitergehende Erörterung dieses Themas müssen Lehrerkinder vorher in zwei Gruppen eingeteilt werde. So hat die eine Gruppe zwar Eltern, die Lehrer sind, jedoch nicht an derselben Schule arbeiten. Die andere Gruppe hat Eltern, die Lehrer sind und auch noch an derselben Schule arbeiten. Die erste Gruppe trifft es naturgemäß nicht ganz so hart, da ihnen nicht unbedingt auf die Stirn gemeißelt ist, dass sie Lehrerkinder sind. Dennoch kann es vorkommen, dass diese Kinder z.B. an einer Haltestelle von irgendeinem wildfremden Jugendlichen angesprochen werden, der sich lautstark darüber beschwert, dass dieser Elternteil doch soooo schlechte Noten verteilt habe, im Prinzip total unfähig sei und nicht mit Schülern umgehen könne.

Und dann stinkt es einem, aber…

Bei der zweiten Gruppe ist die Sache schon ganz anders, da erstens fast jeder schon am Tag der Einschulung weiß – woher auch immer -, dass man die Tochter oder der Sohn einer Lehrperson derselbigen Schule ist. Zweitens bekommt man dann natürlich sofort das Gleiche wie die Lehrerkinder aus der ersten Gruppe zu hören. Drittens kommen immer Fragen auf, die Auftragscharakter besitzen: Kannst du bei deiner Mutter ein gutes Wort für mich einlegen, kannst du nicht mal in sein Notenbuch gucken, ist denn nicht eine Notenänderung möglich? Und natürlich die zentrale Frage: Hattest du deinen Vater schon mal selbst im Unterricht? Einwurf an dieser Stelle: Nein!!! So etwas geht nur in der Geschichte „Das fliegende Klassenzimmer“.

…die Zeiten haben sich doch geändert und…

Viertens wissen die Eltern der Lehrerkinder schon immer alles vorher. Hat man mal wieder voll den Vokabeltest vergeigt, denkt sich aber, dass das im Moment nicht mitteilenswert wäre, dann kommt prompt am Mittagstisch die Frage: „Willst du uns nicht etwas erzählen?“. Hat man umgekehrt endlich mal wieder eine gute Mathearbeit geschrieben und erzählt es freudestrahlend zu Hause, dann bekommt man nur zu hören: „Ich weiß, dein Mathelehrer hat es durchs halbe Lehrerzimmer gerufen!“ Bei einer anderen Gelegenheit bekommt man plötzlich zu hören: „So, so du entwickelst dich also zum Klassenclown, interessant!“

…das Lehrer-Taxi entschädigt ein wenig

Aber der Status als Lehrerkind hat auch seine Vorteile. Immer wieder wird man von kontaktfreudigen Schülern angesprochen. Außerdem ist es möglich sich durch das Austeilen von Lösungsansätzen vor einer Klausur – unabhängig von der Herkunft – einen „gewissen“ Freundeskreis aufzubauen. Für Lehrerkinder der zweiten Gruppe dürfte die ständige Verfügbarkeit eines Chauffeurs ein nicht zu unterschätzender Vorteil sein. Natürlich hat man auch immer einen kostenlosen Privat-Nachhilfelehrer, der nicht nur äußerst qualifiziert ist, sondern auch die potentielle Chance beinhaltet, diverse Lösungsbücher der Lehrwerke zu bekommen. Dieser Missbrauch ist zwar absolut illegal und wird von aufrichtigen und ehrlichen Lehrerkindern streng verurteilt, doch soll dies nach nicht bestätigten Gerüchten vorgekommen sein. Wir recherchieren in dieser Sache natürlich weiter – Ehrenwort.