Kickboards = gefährlich?

von unserer Redakteurin Ramona Pormetter (27.06.2007)

Jeder kennt sie und viele benutzen sie täglich. Oft sieht man sie durch die „City“ flitzen zwischen Menschen und Verkehr. Die Rede ist von Cityrollern/Kickrollern oder auch Kickboards genannt. Dieser Trend ist uns seit 2001 bekannt und immer noch aktuell. In verschiedensten Farben und immer günstiger sind sie im Handel zu erwerben. Fast jeder hat schon mal einen Ritt auf dem „Scooter“ gewagt ohne einmal darüber nachzudenken, ob das Kickboarden eigentlich gefährlich sein könnte.

 

der Cityroller ganz farbenfroh

Mit dem Kickboard ist man fast so schnell wie mit einem Fahrrad. Warum aber verzichten viele auf die angemessene Schutzkleidung? Ein Schüler aus dem sechsten Jahrgang, der im Sommer täglich mit dem Kickboard zur Schule kommt, meint dazu: „Das würde ja blöd aussehen. Mit einem Cityroller will man besonders cool wirken, da würden Schützer nur das Gesamtbild stören.“ Diese Meinung ist unter den Schülern unserer Schule sehr verbreitet. Auch Erwachsene fahren mit dem praktischen Roller. Anders als Schüler wollen sie nicht cool wirken, sondern schnell von A nach B kommen. Da sind selbst einzelne Lehrer nicht abgeneigt, zumal die meisten täglich zwischen zwei Gebäuden wechseln müssen. Außerdem ist der Roller praktisch, da man ihn zusammenklappen und überallhin mitnehmen kann. Er ist klein, man darf auf dem Bürgersteig fahren und trotzdem hohe Geschwindigkeiten erreichen.

 

Alles in allem wohl eine gute Erfindung, oder etwa nicht? Nein. Erschreckend ist es, dass sich niemand über das hohe Unfallrisiko im Klaren ist. Ein Beispiel: Ein Junge aus der siebten Klasse fährt auf dem Gehweg zur Schule. Das kleine Vorderrad seines Kickrollers rollt durch die schmale Vertiefung des Gehweges. Darin wird es dann festgehalten und bleibt abrupt stehen. Der unvorbereitete Junge fliegt entweder direkt über den Lenker oder der Roller dreht sich seitlich um den Lenker und der Junge fällt seitlich auf den Gehweg oder sogar auf die Straße.

 

Diese Situation ist nicht ungewöhnlich. Öfter als man denkt, kommt es zu solchen Unfällen. Grund dafür sind meist die kleinen Räder in Verbindung mit hoher Geschwindigkeit des Cityrollers. Fakt ist, dass ein Kickroller hohe Geschwindigkeiten erreicht. Deshalb ist es wichtig, dass man mit entsprechender Schutzkleidung und Vorsicht handelt. Auch sollte man auf dem Gehweg Passanten im Auge behalten, da der Roller weder eine Klingel noch geeignete Bremsen hat. Deshalb warnt die Hamburger Landesunfallkasse, dass Eltern ihre Kinder lieber nicht mit dem Roller zur Schule fahren lassen sollen, wenn diese keine Schutzkleidung besitzen wie beispielsweise beim Inline-Skaten (Helm, Protektoren für Ellbogen, Knie und Handgelenke).

 

zu kleine Rollen = erhöhtes Unfallrisiko

Ein weiteres Argument gegen den Cityflitzer ist seine Angewohnheit „immer im Weg herumzustehen“, wie es die Lehrer sagen würden. Meist liegen sie zusammengeklappt als „Stolperfallen“ im Klassenraum, sodass es für den Lehrer manchmal schwierig ist, an ihnen vorbei zu kommen. Auch Busfahrer und Einkaufszentren sind nicht gerade begeistert, dass in ihrem Laden achtlos herumgefahren wird. Also, eine Bitte an alle Kickboarder oder Cityroller-Fahrer: fahrt vorsichtig und immer mit unfallverhindernder Kleidung.