Kondome für Alle!

von unserer Redakteurin Alisa Schmitz (23.11.2008)

Seid ca. 1970 befinden sich die kleinen weißen Kästen, die mit reichlich „Gummi“ gefüllt sind, auf dem Markt. Mittlerweile tummeln sie sich aber auch auf den Straßen und platzieren sich neben unseren bekannten „Kippen-Kisten“: Die Condomaten.

Die guten alten „Lümmeltüten“

Etwa 20.000 Innen- & Außenautomaten mit Kondomen gibt es Deutschland, ca. 70 Stück von den Außen-Condomaten sind in Kassel statuiert: Sie sind Teil einer Initiative um die Jugend besser zu schützen und auf den Schutz aufmerksam zu machen. „Die Jugend ist immer aufgeklärter und hat deshalb auch immer früher Sex“, erklärte Frau Färderer am Telefon. Sie ist eine Mitarbeiterin der Firma „Alex-Automatenservice“, die die Condomaten aus Kassel herstellen. Sie  wollen damit ihrer Zielgruppe den anonymen Kauf der Verhütungsmittel um jede Tageszeit ermöglichen.

 

Jeder Mensch kann und soll den Condomaten nutzen. Somit bietet er eine Alternative zum Kauf im Supermarkt oder einer Tankstelle, da diese nicht immer zur gewünschten Zeit geöffnet haben. Außerdem entgeht man so der Peinlichkeit, sich das neckische Schmunzeln der Kassiererin anzutun. „Obwohl ich selbst den Codomaten wahrscheinlich nicht nutzen würde, finde ich die Idee nicht schlecht. Als „Notfall-Automat eignet er sich bestimmt“, äußerte sich Sabrina, Schülerin der 12. Klasse.

 

Benutzung des Condomaten

Rund 800 Euro kostet die Produktion eines einzelnen Automaten. Doch die Meinungen bezüglich dieser Investition sind gespalten. „Auf der einen Seite finde ich sie gut, da ich schon denke, dass sie die Zahl der Schwangerschaften reduzieren können. Auf der anderen Seite aber finde ich es merkwürdig, dass sie so öffentlich zugänglich sind wie Zigaretten“, erklärte Johanna, ebenfalls aus der Jahrgangstufe 12. Einer ihrer Mitschüler, Markus, bemerkt: „Durch den 24Std-Service ist der Automat schon ganz gut, aber ich hätte Angst vor eventuellen Manipulationen an den Kondomen.“

 

Doch die Zahlen sprechen für sich: der Condomat rentiert sich nach recht kurzer Zeit, abhängig vom Standort. Exakte Umsatzzahlen will Frau Färderer jedoch nicht nennen, da es schon öfter Einbrüche in die weiß-blauen Kisten gab. Die Täter hatten es immer auf die Einnahmen abgesehen.

 

Im Endeffekt ist der gute, alte Condomat schon seit den 1970ern eine Möglichkeit, die ungewollten Schwangerschaften in unserer Jugend zu reduzieren. Ebenso ist er ein weiterer Meilenstein in unserer Gesellschaft im Kampf gegen Aids.