Märchenweihnachtscircus 2000 / 2001

(22.12.2000 15:14)

Am 21. Dezember 2000 um 19.30 Uhr fand auf der Kasseler Schwanenwiese die Premiere des Märchenweihnachtscircus‘ statt, der sein erstes Gastspiel in der Hauptstadt der Deutschen Märchenstraße hat und jedes Jahr ein anderes Grimmsches Märchen als Leitmotiv aufgreift.

Die Hochseilartisten aus Ecuador versetzten
das Publikum in Spannung.

Eine anfängliche Verzögerung wurde mit „Problemen, die außerhalb der Manege für große Aufregung sorgten“ begründet. Das magisch angehauchte Programm, in dem das Grimmsche Märchen „Sterntaler“ erzählt wurde, umfasst Artistik, Dressur von Pferden, Trapez-Artistik und Clownerie. Die Choreographie von Katharina Althoff verband die unterschiedlichen Akte durch Tanz und Schauspiel, sowie Erzählung und wirkte deshalb sowohl spannend, als auch beruhigend und war einfach schön anzusehen.

Spannend war vor allem der Auftritt der Hochseilartisten, bei dem einem Angst und Bange werden konnte, wenn einer der Artisten eine Grätsche über einen zweiten machte, bei zwei Versuchen am Ende am Seil hing und es dann dennoch über zwei andere Artisten versuchte – und schaffte. Besonders spannend war aber auch die Todesspirale, die ein Artist sogar mit verbundenen Augen überwand.

Für die zahlreichen Kinder im Publikum war der Auftritt des Clowns wohl der Höhepunkt. Er band sie in sein Spiel ein, verschenkte einen Luftballon, übte mit dem Publikum das Applaudieren und spritzte mit Wasser um sich. Keine große Show und trotzdem der lustigste Clown, den ich seit langem gesehen habe. Und als „Zorro“ die Manege betrat hörte man aus allen Ecken ein begeistertes „Zorro!“-Gebrüll.

Den Kindern schien das Programm gut zu gefallen, aber auch die Erwachsenen waren beeindruckt. Trotzdem zwei kritische Anmerkungen: Zunächst hätte die Geschichte von „Sterntaler“ noch etwas deutlicher erzählt werden können, außerdem gab es scheinbar noch technische Schwierigkeiten beim Umbau. Doch da es die Premiere war, kann man so etwas schon mal verzeihen.

Ein großes Lob und Hochachtung für alle Artisten und Mitarbeiter und besonders an Alberto Althoff, der die Gruppe der jungen Artisten unterschiedlicher Länder seit einigen Jahren trainiert. Also, der Märchenweihnachtscircus ist einen Besuch wert, vor allem wenn man kleinere Kinder in der Familie hat.

Der Circus gastiert in Kassel noch bis zum 14. Januar, Vorstellungen sind täglich um 15 und 19:30 Uhr (am 24.12.2000 und am 1.1.2001 findet nur die Vorstellung um 15 Uhr statt).