Moderne Piraterie

von unserer Redakteurin Mabelle Franke (21.01.2009)

Piraten sind „böse, haben schiefe Zähne und sind gemein zu anderen Leuten“, sagt Sarah aus der Jahrgangsstufe 7. Die meisten Kinder stellen sich Piraten heutzutage immer noch so vor, wie sie sie aus früheren Filmen kennen. Nach ihren Angaben kentern sie Schiffe, stehlen Schmuck und Diamanten und rauben hilflose Schiffe und Reisende nach wertvollen Gegenständen aus. Doch ist das wirklich noch so?

 

Die Straße von Malacca, wo die Piraten verstärkt zu finden sind.

 

Stefan Schäfer aus der Jahrgangsstufe 5 sagt: „Piraten tragen normale Kleidung, die jedoch dreckig ist“ , und auch Tanita Schmidt aus dem Jahrgang 10 ist seiner Meinung:„Piraten sind normal wie wir auch, denn sie dürfen nicht auffallen. Außerdem sind sie nicht mehr wie früher.“

 

„Die moderne Piraterie ist gewalttätiger, blutiger und brutaler geworden. Besonders schrecklich ist, dass die Opfer wissen, dass sie allein und wehrlos sind.“ Das sagt der Internationale Reeder-Verband in London. Diese Erkenntnis ist besonders erschreckend, denn wer kann so noch sicher auf den Meeren reisen?

 

Die Seeräuber nehmen sich nicht die großen Schiffe vor, weil ihre Maschinengewehrschüsse den starken Rümpfen der großen Schiffe nichts ausmachen. Außerdem sind die Bordwände zu steil um daran hochzuklettern.

Zumindest in diesem Punkt sind die modernen Piraten benachteiligt, doch sie wissen sich auch da zu helfen. Sie erobern nur kleine Schiffe, da es ihnen leichter fällt und sie sind heutzutage mit Kalaschnikows, Handgranaten und Panzerfäusten ausgestattet.

 

 

Ein Schlachtschiff gegen die Piraten
Ein Schlachtschiff gegen die Piraten.

Es kommt jede Nach zu Überfällen – derzeit besonders in der Straße von Malacca, die die Insel Sumatra vom südostasischen Festland trennt und eine Abkürzung auf dem Seeweg von und nach Singapur ist.

 

 

Die derzeitige Situation in Somalia führt auch zur weiteren Ausbreitung der modernen Piraterie. Somalia verfügt nur über eine Teilregierung, die sich längere Zeit nicht um die Fischgewässer gekümmert hat. Internationale Konzerne fischten die Küstengebiete leer. Somalische Fischer, die dort arbeiteten, hatten mit der Zeit Angst um ihre Fischbestände und somit auch ihr Überleben. So wurden sie zu „Piraten“, die ihr Fischereigebiet beschützen und somit ihr Überleben sichern wollten. Heute wie damals werden Menschen also aus Not zur Piraterie getrieben. Und wie damals sind es Regierungen, die Ihre Kriegsschiffe zur Sicherung der Handelsrouten aussenden. Auch deutsche Kriegsschiffe sind unterwegs.

 

Allerdings wäre es sinnvoll darüber nachzudenken, ob politische Hilfe in Somalia nicht eher von Nutzen wäre.