Nie wieder!

Von unserer Redakteurin Anna Scharf (01.09.2006 23:08)

Am Dienstag vor den Sommerferien präsentierte die Schreibwerkstatt-AG unter der Leitung von Herrn Gleim ihre neuste selbstverfasste Kurzgeschichte „Nie wieder“. Zuschauer – oder vielmehr Zuhörer – waren nicht nur Herr Gries, sondern vor allem die damaligen Klassen 5. Während des Vortrags lasen fünf aufgeregte AG-Teilnehmer in der Cafeteria des Nebengebäudes die Geschichte von Lena, der Hauptperson des Werkes, vor.

Die Schreib-AG bereitet sich vor: Johanna Teclemariam, Seda Öztürk, Ebru Er, Lisa Nölle und Berit Wenzel (v.r.)

Lena gerät mit 13 Jahren in die Finger eines Cliquenchefs. Er droht, ihrer geliebten Schwester etwas anzutun, falls Lena die kriminelle Jugendbande verpfeifen sollte. Aus der selbstsicheren und aktiven Lena wird ein hilfloses und verunsichertes Opfer. Ihren Eltern kann sie sich nicht anvertrauen, da diese kaum Zeit für ihre Tochter haben. Als dann auch noch die Schule von Lenas Machensschaffen als Mitläuferin erfährt, droht ihr nach einem Verhör der Schulverweis. In ihrer Verzweiflung rennt Lena von zu Hause weg, jedoch nicht ohne sich vorher von ihrer geliebten Schwester zu verabschieden. Sie flüchtet zur Clique, die ihr allerdings nur so lange Unterschlupf gewährt, wie Lena bezahlen kann. Als ihr dann aber das Geld ausgeht, wird von dem Mädchen erwartet, dass sie Drogen verkauft.

Berit Wenzel, Anna-Lena Siemon, Martha Eder und Yannick Brodatzki (v.r.)

Lenas Situation scheint sich in einen unaufhaltsamen Teufelskreis zu verstricken, als ihre besorgten Eltern sie durch einen raffinierten Trick ausfindig machen können. Somit geht auch dieses Buch mit einem Happy End glimpflich aus.

Carsten Lehmann mit unserem Schulleiter

Diese fiktive Geschichte haben sich die Sechsklässler allein ausgedacht. Zuerst sind sie durch ein Brainstorming auf den ungefähren Inhalt ihres Werkes gekommen, der dann in vier Kleingruppen weiter ausgearbeitet wurde. „Und da liegt die Schwierigkeit“, erklärt Herr Gleim, „denn nur durch eine gute Kommunikation zwischen den Gruppen kann man die vier Teilhandlungen zu der fortlaufenden Geschichte von Lena zusammenfassen. “ Jedoch gibt es in der dieser AG nicht nur talentierte Autoren, sondern auch Illustratoren, die ebenfalls selbstständig passende Bilder zu dem Buch skizziert haben.

Als Endergebnis ist eine spannende und individuelle Jugendkurzgeschichte herausgekommen, die von jedem Teilnehmer handschriftlich in ein eigenes Büchlein verewigt worden ist. Ganz uneigennützig war diese Buchvorstellung natürlich nicht, wie Herr Gleim selbst zugibt. „Denn ich möchte, dass ihr vielleicht auch so viel Spaß bekommt, dass der eine oder andere von euch sich nächstes Jahr bei der Schreibwerkstatt AG anmeldet.“, meinte der Deutsch- und PoWi-Lehrer zu den Fünfklässlern. Und auch Herr Gries bestätigt, dass „das eine spannende Sache ist, die nicht einschlafen sollte, wenn am Ende ein so tolles Ergebnis heruaskommt.“ Außerdem fügte er noch hinzu: „Geschichten ausdenken, Texte schreiben und sein Deutsch verbessern ist wirklich eine reizvolle Aufgabe.“