Skater im Schnee

Von unserer Redakteurin Luisa Jung (03.02.2008)

Erst gegen Ende des 19.Jahrhunderts tauchten die ersten Skifahrer in den Alpendörfern auf. Nur wenige Geschmeidige wagten sich mit Vollholzbrettern und einem langen Stock für Bremsmanöver die Hänge hinunter. Von den Zuschauenden wurden sie meist als Spinner bezeichnet.

 

Unbegrenzte Freiheit auf der Piste.

 

Das erste Snowboard wurde sogar erst vor rund 30 Jahren bekannt. Der amerikanische Firmengründer Jake Burton, auch „Lord of the board „ genannt, erfand das Snowboard, wie wir es heute kennen. Seit 1998 gehört Snowboarden auch mit zu den olympischen Disziplinen. Snowboarden bedeutet für die meisten Fahrer Freiheit, wie man es schon an den dazu passenden weiten Klamotten erahnen kann. Aber auch die Skifahrer haben sich von vielen Regeln befreit. Bis vor ein paar Jahren haben sich nur Snowboarder in riskantes, fast unmögliches Gelände gewagt, heute heizen auch die Skifahrer hinterher. Jake Burton sagt dazu: „Die Seele des Boardens ist das Freeriding, wenn du einen Hang ´runtersurfst, unberührter Schnee, das ist etwas unvergleichlich Schwereloses, es ist ein Verschmelzen mit der Natur.“

 

Die Idee des Snowboardens ist, die Tricks der Skater und ihre Ausdrucksformen aus dem Beton der Großstädte ins unschuldige Weiß der Natur zu übertragen. Sie sehen einfach gut aus in ihren Klamotten, sie machen die coolsten Jumps und Moves in der Luft und wenn du sie in Aktion siehst, rauben sie dir den Atem. Du spürst den Winter, wenn die Snowboarder zurück sind. Der Schnee ist unberührt, es ist, als ob man auf den Dächern der Welt steht. Dann schießt man einfach die Berge hinunter.

 

No risk no fun?

Aber es ist nicht nur Fun! Es gibt auch Risiken: Die Snowboarder müssen auf Lawinen, Felsbrocken und Bäumen acht geben, es ereignen sich auch viele Unfälle bei dieser neuen Trendsportart. Auf das „magische Brett“ steigen meist risikofreudige junge Leute. Durch die richtige Schutzausrüstung ließen sich viele Verletzungen vermeiden. Doch nur etwa zehn Prozent aller Snowboarder tragen einen Knie-, Schulter- oder Ellenbogenschutz. Die Zahl derjenigen, die einen Helm aufhaben, liegt sogar noch deutlich darunter! Empfehlenswert sind auch spezielle Snowboarder-Handschuhe, die mit einer integrierten Handgelenkstütze und speziellem Fingerschutz versehen sind. Statistisch sieht es wie folgt aus: 10 Prozent aller Sportunfälle ereignen sich beim alpinen Wintersport (zum Vergleich Fußball: 30 Prozent) und 10.000 stationäre Behandlungen pro Jahr gehen auf sein Konto.

 

Auf unserer Schule gibt es auch einige begeisterte Skifahrer- und Snowboarder/innen. Einer von ihnen, Philip Becker, 17 Jahre, fährt seit vier Jahren Snowboard. Er sprach mit seinem besten Freund, der schon seit sieben Jahren Snowboard fährt, über diesen Sport und bekam Lust, es selbst einmal zu probieren.“Man fühlt sich so frei beim Snowboarden und wird kaum durch irgendwelche Begrenzungen behindert. Außerdem ist die verschneite Natur im Winter sehr schön und es macht einfach riesig Spaß“, sagt er. Er fährt zum Snowboarden „nach Winterberg oder Süddeutschland und in den Winterferien auch mal nach Österreich ins Ötztal oder nach Ischgl.“ Eva Reichert, ebenfalls 17 Jahre, fährt Ski seit sie vier Jahre alt ist; Snowboarden lernte sie mit 13 Jahren. Sie fuhr zuerst mit ihren Eltern in den Skiurlaub. „Beim Skifahren kommt man einfach schneller voran und muss bei den Ziehwegen zwischen den Pisten nicht immer das Board abschnallen“, erläutert sie. „Beim Snowboarden macht es dafür mehr Spaß durch Tiefschnee oder in Halfpipes zu fahren.“ Eva fährt am liebsten in der Schweiz Ski oder Snowboard.

 

Jedoch kann man auch hier in der Nähe Ski und Snowboard fahren, zum Beispiel am hohen Gras oder am Meißner. Falls hier kein Schnee liegt, kann man auch in die Skihallen nach Neus oder Bottrop fahren.