Wie immer…

Von unserer Redakteurin Christine Phieler (24.05.2008)

Immer ist die gleiche blöde Ampel rot, immer ist am Wochenende schlechtes Wetter und am besten noch dann, wenn gerade ein Grillabend ansteht, immer klingelt das Telefon, wenn man gerade auf dem Sprung zu einem wichtigen Termin ist. Wer kennt das Gefühl nicht, dass sich solche nervigen Situationen immer wieder in unseren Alltag einschleichen? Doch ist das alles vielleicht auch nur Einbildung?

 

Ein Riesenhaufen Hausaufgaben kann schnell den geplanten Nachmittag mit den Freunden verderben.

 

Dass immer die gleiche Ampel rot ist, könnte in vielen Fällen vielleicht etwas damit zu tun haben, dass es den meisten von uns auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule auffällt, wie nervig diese Ampel ist. Da dann jeden Tag zur gleichen Zeit diese Strecke gefahren wird, hat die Ampel zu genau der einen Zeit ihre Rotphase und somit ist sie jeden Tag aufs Neue rot.

 

Typisches Wochenendwetter?

Doch wie ist das schlechte Wetter am Wochenende zu erklären? „Ich könnte mich jedes Mal wieder aufregen, wenn ich die Wettervorhersage für das nächste Wochenende sehe. So oft ist von Montag bis Freitag schönes Wetter und fürs Wochenende ist dann Regen angesagt“, sagt Daniel, ein Azubi.

Eine deutsche Studie vom Forschungszentrum Karlsruhe ergab, dass Samstag tatsächlich meistens der schlechteste Tag der Woche ist, und dass wir selbst daran Schuld sind. So produzieren wir doch die ganze Woche mit dem Berufsverkehr so viele Abgase, dass diese auch kurzfristige Auswirkungen auf unser Wetter haben. Östereichische Meteorologen kritisieren das Ergebnis jedoch und sagen, die 15jährige Forschungszeit würde nicht ausreichen um ein eindeutiges Ergebnis zu bringen.

 

Die Wissenschaft streitet sich also und wir können uns nur weiter Gedanken darüber machen, ob wirklich immer am Wochenende schlechtes Wetter ist, oder ob wir uns das vielleicht auch nur einbilden, weil wir uns immer an den Wochenenden festklammern, an denen schlechtes Wetter war und zu selten an jene Wochenenden denken, an denen doch sogar besseres Wetter als unter der Woche war.

„Mir fällt oft auf, dass immer wenn ich nachmittags etwas vor habe, zum Beispiel wenn ich mich mit Freunden treffen möchte, uns unsere Lehrer einen riesen Berg Hausaufgaben aufgeben. Manchmal muss ich dann das Treffen sogar absagen. Oft is es auch so, dass besonders viele Hausaufgaben auf sind, wenn ich eigentlich für eine Arbeit lernen müsste“, sagt Lena, eine Schülerin der neunten Klasse.

 

Vielleicht sollten die Lehrer demnächst die Klasse fragen ob am Nachmittag etwas wichtiges bei ihnen anliegt, bevor sie massenweise Hausaufgaben aufgeben? Oder ist auch das nur eine Frage der Wahrnehmung? Wenn man sich nur die negativen Dinge merkt, kann man sich schnell unglücklich machen; also Augen auf: Wie viele grüe Ampeln gibt es, und wie oft kann man sich mit Freunden treffen ohne einen Berg von Hausaufgaben?