Winterzauber oder Stimmungskiller?

von unserer Redakteurin Mabelle Franke (16.02.2010)

Mit der dunklen Jahreszeit sinkt bei den meisten auch die Stimmung auf den Nullpunkt. Für diese sogenannten Wetterdepressionen, in diesem Fall Winterdepressionen, gibt es einen speziellen Fachbegriff. Die sogenannte Saisonale Affektive Störung (SAD, Seasonal Affective Disorder) ist ein psychisches Leiden mit jahreszeitlicher Abhängigkeit.

 

„Mich belastet das ständige Grau des Himmels im Winter sehr. Im Winter habe ich automatisch keine Lust etwas zu unternehmen und bin den ganzen Tag nur zu Hause“, so Sarah Hugo aus der 11. Klasse.

 

Beeindurckende Schneelandschaft

oher eher ein Winteralptraum?

In den nördlichen Gegenden beginnen die saisonalen Depressionen im Allgemein im Oktober/November und enden im März/April.

Die meisten Betroffenen entwickeln atypische, depressive Symptome wie gesteigerten Appetit auf Süßes sowie Gewichtszunahme.

Andere Symptome  sind anhaltende Müdigkeit, Isolationsneigung, Interesselosigkeit und Reizbarkeit.

Auch für Tanita Schmidt, Jahrgangsstufe 11,  ist dies nachvollziehbar: „Wenn draußen immer nur Schnee liegt und es kalt und grau ist, hat man keine Lust vor die Tür zu gehen. Dadurch ist man immer nur zu Hause und das macht depressiv.“

 

Rund 13% der Bevölkerung in Mitteleuropa leiden unter einer leichten, 4% unter einer schweren SAD, so eine Studie der Universität Wien. Als Ursache der Störung wir eine gestörte Produktion bestimmter Hormone im Gehirn vermutet, bedingt durch den winterlichen Lichtmangel. Doch kein Grund zur Sorge – Eine SAD tritt unabhängig von psychosozialen Problemen auf und verschwindet vollständig wieder.

 

In der Zwischenzeit, in der wohl jeder auf den Sommer wartet, kann man sich genügend ablenken: „Versuchen, das Beste aus dem Winter herauszuholen und viel unternehmen, wie z.B. Freunde einladen funktioniert auch zu Hause und hebt die Laune“, rät Aleksandra Oljaca, Schülerin der 11. Klasse.

 

Außerdem: Bereits ein mindestens einstündiger Marsch bei Tageslicht kann die Symptome der saisonalen Depression mildern und die ersehnte Gemütsstabilität zurück bringen. Selbst ein bedeckter Himmel bietet mehr Helligkeit als eine Lichttherapie mit künstlicher Bestrahlung.