Bulmahn: Studiengebühren-Freiheit kommt

(10.11.2001 00:48)


Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) hat den Vorstoß zur Einführung von Studienkonten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen begrüßt. Dies sei ein gutes Modell. Es zeige zugleich Perspektiven auf, wie die Länder Studiengebühren-Freiheit im Erststudium garantieren können, sagte Bulmahn am Mittwoch der dpa in Berlin. Auch der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Klaus Landfried, bezeichnete das Studienkonten-Modell als einen «intelligenten Vorschlag».

Bulmahn bekräftigte, bis zum Jahresende einen gesetzlichen Vorstoß zur bundesweiten Absicherung der Studiengebühren-Freiheit zu machen. Die Studenten müssten in ganz Deutschland Rechtssicherheit haben, ihr Studium in einer bestimmten Zeit ohne Gebühren abschließen zu können. Zugleich sollten die Studenten wie die Hochschulen einen Anreiz erhalten, das Studium auch effektiv zu organisieren.

Die Wissenschaftsminister von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, Gabi Behler und Jürgen Zöllner (beide SPD), hatten am Vortag die Einführung von Studienkonten ab dem Jahr 2004 angekündigt. Dabei können die Studierenden quasi wie von einer Chip-Karte gebührenfrei die notwendigen Seminare und Vorlesungen im Erststudium «abbuchen». Wer schneller studiert, bekommt zusätzlich einen Bonus, den er später zusammen mit seinem Restguthaben für Weiterbildung nutzen kann. Auch Teilzeit-Studenten, die neben dem Studium arbeiten oder Kinder erziehen, können mit dem Modell ihre Hochschulausbildung besser einteilen.

Zöllner und Behler verstehen das Modell als Alternative zu den in Baden-Württemberg bereits eingeführten und in drei weiteren Ländern geplanten «Strafgebühren» für zu langes Studieren.