EU überarbeitet Entwicklungspolitik

(25.01.2005 23:26)

Die Europäische Kommission fordert ein breites Spektrum von Interessengruppen dazu auf, zu den wichtigsten Themen der anstehenden Überarbeitung der derzeitigen Entwicklungspolitik der Gemeinschaft Stellung zu nehmen. Im ersten Halbjahr 2005 wird ein neuer Strategievorschlag unterbreitet werden, der eine langfristige Vision liefern und die Position der Union innerhalb der internationalen Entwicklungsdebatte verdeutlichen soll. Darüber hinaus soll dieser Vorschlag einen Orientierungsrahmen für die Umsetzung der EU-Entwicklungshilfe bieten.

Entwicklungshilfe auf Augenhöhe?

Mittels einer Internetkonsultation will die Kommission ein möglichst breites Spektrum an Entwicklungspartnern in die Überlegungen einbinden. Die Konsultation wird heute eröffnet und endet am 2. März 2005. Die Ergebnisse werden bis April 2005 veröffentlicht.

„Die Frage der Entwicklung ist dringlicher denn je. Es ist ein Thema, das uns alle angeht und bei dem wir alle – Bürger wie Regierungen – an einem Strang ziehen müssen“, erklärte hierzu Louis Michel, der für Entwicklung und humanitäre Hilfe zuständige EU-Kommissar.

Barcode-Dschungel

Die EU muss eine starke Antwort auf die Probleme der Armut und Entwicklung finden, eine Antwort, die ihrer Bedeutung als globalem Partner und globalem Akteur angemessen ist. Die erweiterte EU-25 stellt 13% der UN-Mitgliedstaaten, macht nahezu 30% der Weltwirtschaft aus und ist der größte Handelsblock der Welt. Die EU ist zugleich der größte Geber an öffentlicher Entwicklungshilfe (ODA); 55% der gesamten ODA der OECD-Mitgliedstaaten werden von der EU geleistet. Um diese Herausforderungen anzugehen – und sich nicht von ihnen überrollen zu lassen – wurde innerhalb der Kommission eine Bewertung und Überarbeitung der Erklärung zur Entwicklungspolitik eingeleitet. Im Laufe der nächsten Monate soll dann ein Rahmenkonzept für die Entwicklungszusammenarbeit verabschiedet werden.

EU-Nachrichten, Brüssel/Berlin, 25.01.2005 um 15:34