Experten: Lautstärke in deutschen Discos gesundheitsschädlich

(27.04.2001 18:50)

Die Lautstärke in deutschen Discotheken ist oft gesundheitsschädlich. Messungen in einer Dresdner Disco bestätigten jetzt Untersuchungen aus dem gesamten Bundesgebiet in den vergangenen Jahren. Dresden (dpa) – Die Lautstärke in deutschen Discotheken ist oft gesundheitsschädlich. Messungen in einer Dresdner Disco bestätigten jetzt Untersuchungen aus dem gesamten Bundesgebiet in den vergangenen Jahren. Nach Angaben des Institutes für Arbeitsingenieurwesen in Dresden vom Freitag wurden bei den aktuellen Messungen Werte zwischen 102 und 112 Dezibel registriert. Ab 85 Dezibel Lautstärke muss bei häufiger Einwirkung mit Hörschäden gerechnet werden. Nach Untersuchen haben etwa ein Viertel aller jungen Leute im Alter zwischen 14 und 24 Jahren einen Hörschaden.
Das Umweltbundesamt hatte in einem im Dezember 2000 publizierten Bericht festgestellt, dass auf den Tanzflächen «häufig Mittelpegel um oder über 100 Dezibel» gemessen werden. Nach Aussagen der Dresdner Wissenschaftler wurden in Techno-Discotheken sogar Werte von 118 bis 120 Dezibel registriert – eine Lautstärke, die gemeinhin als Schmerzgrenze für das Ohr gilt. Im Unterschied zu anderen Ländern hat Deutschland keine gesetzlichen Regelungen für Schallpegelbegrenzungen in Discotheken. Von der Deutschen Ärztekammer werden maximal 95 Dezibel empfohlen. Immer mehr junge Leute würden nach Disco-Besuchen über ein Pfeifen oder Sausen im Ohr klagen.