Image-Kampagne für den Lehrer-Beruf

(19.10.2001 19:29)


Berlin – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die Kultusminister aufgefordert, gemeinsam mit den Lehrerorganisationen eine Image-Kampagne für den Lehrer-Beruf zu starten. Um Lehrermangel und Unterrichtsausfall zu bekämpfen und mehr junge Menschen für ein Pädagogik-Studium zu gewinnen, müssten die Arbeits- und Ausbildungsbedingungen dringend verbessert werden, sagte die GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange in einem dpa-Gespräch anlässlich des von der UNESCO ausgerufenen Internationalen Weltlehrertages am (heutigen) Freitag.

Als ersten Schritt forderte die Bildungsgewerkschaft eine deutliche Anhebung der Besoldung der Lehramtsanwärter «auf mindestens 3000 Mark». In den vergangenen Jahren sei die Bezahlung der Nachwuchslehrer durch mehrfache Kürzungen nahezu halbiert worden undliege inzwischen zum Teil unter der von Auszubildenden. Damit sei der Lehrerberuf angesichts der Situation auf dem akademischen Arbeitsmarkt «alles andere als attraktiv und konkurrenzfähig».

In den nächsten zehn Jahren müssen nach Angaben der GEW im Jahresdurchschnitt 25 000 qualifizierte Lehrkräfte eingestellt werden, die derzeit auf dem Arbeitsmarkt fehlten, sagte Stange. Statt im Osten zehntausende Stellen zu streichen, sollten noch vorhandene Barrieren auf dem bundesdeutschen Lehrerarbeitsmarkt fallen und vorhandene Stellen zur Personal- und Qualitätsentwicklung genutzt werden. Wörtlich sagte die Gewerkschafterin: «Der Erhalt von Schulstandorten, kleine Klassenfrequenzen, mehr Ganztagsschulen und die Senkung der hohen Unterrichtsverpflichtung der Lehrkräfte – das nützt der Schule – nicht aber der Rotstift der Finanzminister».

Der Internationale Weltlehrertag, der von der UNESCO und der Bildungsinternationale getragen wird, steht in diesem Jahr unter dem Motto «Qualifizierte Lehrer für qualifizierte Bildung».