«Internet-Knigge» für Schulen vorgestellt

(01.11.2000 20:43)

Gütersloh (dpa) – Einen so genannten «Internet-Knigge» für Schulen hat die Bertelsmann-Stiftung am Dienstag in Gütersloh vorgestellt. Das elektronische Benimmlexikon enthalte Empfehlungen für den Unterricht mit den Neuen Medien. Bislang fühlten sich erst 13 Prozent der deutschen Lehrer beim Einsatz des Internets in der Schule sicher, begründete die Stiftung die «Nachhilfe» für Pädagogen.
Bei den Tipps gehe es zum Beispiel darum zu verhindern, dass Schüler auf rechtsextremen oder pornografischen Internet-Seiten landen. Dafür müssten sowohl die Jugendlichen als auch Lehrer und Eltern mehr Medienkompetenz entwickeln. Außerdem seien Filtersysteme zur technischen Kontrolle wie in den USA nötig.
Nach Auffassung von Experten hat Deutschland beim Umgang mit jugendgefährdeten Internet-Inhalten an Schulen viel aufzuholen. Das gelte besonders bei der Anwendung von Verhaltensregeln im Internet – so genannten «Netiquetten». Damit sei etwa ein höflicher Stil bei der Verbreitung von Informationen im Netz gemeint. Anders als in Deutschland seien solche Richtlinien in den USA, Großbritannien und Norwegen bereits gängige Praxis, hieß es. Acht von zehn US-Schülern müssen nach Angaben der Stiftung sogar einen Nutzungsvertrag unterschrieben, bevor sie Zugang zum Internet erhalten.