Kassel vs. Kalifornien

von unserer Redakteurin Zenaida Marquis Carrington (09.07.2010)

Kelly Kehoe ist die Kalifornische Austauschschülerin von Daniela Schäfer aus der Klasse 10. Im Frühling diesen Jahres flog Daniela im Rahmen des Austauschprogramms „Friendship Connection“ nach Kalifornien, um ihre Austauschschülerin Kelly und ihre Familie kennenzulernen. Nun ist Kelly in Deutschland. Sie ist seit dem 22.Juni in Kassel und wird für vier Wochen wie eine Deutsche leben und natürlich auch zur Schule gehen.

 Kelly Kehoe und ihre deutsche Gastgeberin Daniela Schäfer

Als Kelly zum ersten Mal die Kasseler Innenstadt sah, war sie überwältigt. Natürlich ist unser „City Point“ relativ klein im Gegensatz zu den Kalifornischen Einkaufszentren, jedoch war sie von der Größe begeistert. Sie hatte sich alles wesentlich kleiner vorgestellt. All die Einkaufsmöglichkeiten und die vielen Menschen waren entgegen ihrer Vorstellung gar nicht mal schlecht.

Am besten gefallen Kelly die vielen Grünflächen in Kassel. „Es gibt hier so viele Bäume und Parks, es ist so anders als in Kalifornien. Ich liebe Kassel“, so Kelly. Auch die Gebäude haben es Kelly angetan. Die alten Gebäude, von denen es in Kassel relativ viele gibt, gefallen Kelly sehr gut. Nicht nur die Stadt, sondern auch ihre Einwohner empfindet Kelly als angenehm. „Die Deutschen sind sehr stolz auf ihr Land. Überall die Flaggen wegen der WM. Das gefällt mir wirklich sehr gut. Bei uns gibt es so etwas nicht, man sieht eigentlich gar keine amerikanischen Flaggen.“

Auf die Frage, wie ihr die Schule gefällt, antwortet Kelly mit einem deutlichen „sehr gut“. Die bei uns Schülern eher umstrittene grüne Fassade stört Kelly überhaupt nicht. „Ich finde eure Schule echt schön. Das Grün finde ich gar nicht so schlimm, aber wenn ihr es ändern wollt, habe ich nichts dagegen“, sagt Kelly mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Nicht nur die Räume gefallen ihr gut, auch die Pausenregelung kommt ihr entgegen: „Man hat hier mehr Freizeit, ihr habt echt viele Pausen.“ Jedoch war Kelly erstaunt über die „überschaubare“ Anzahl der Schüler am Goethe-Gymnasium. Das Goethe-Gymnasium gehört zu den größten Gymnasien Kassels, doch in Kellys Augen sieht das ganz anders aus. Auf Kellys Schule werden um die 3000 Schüler unterrichtet, sodass die Mittagspause in zwei Schichten stattfindet, da nicht genügend Platz für alle Schüler ist.

 
Kelly Kehoe  

Zum Unterricht kann Kelly nicht allzu viel sagen. Sie versteht lediglich einige Wörter und kann somit keine Zusammenhänge erschließen. „Die Deutschen reden echt schnell. Ich kann immer nur einige Wörter heraushören, aber wenn mich jemand was fragt, ist das echt schwer für mich. Ich kann dann nicht antworten“, so Kelly. Auch die Schüler unserer Schule empfindet Kelly als äußerst sympathisch. „Niemand in Kalifornien sagt ‚Hallo‘ wenn er jemanden sieht, aber hier in Deutschland grüßt ihr immer, wenn ihr jemanden seht, den ihr kennt. Alle sind hier so freundlich.“

Auf die Frage, was ihr besonders gut an Kassel gefällt, antwortet Kelly: „Die Verkehrsmittel hier sind viel besser. Bei uns gibt es nur Busse oder Autos. Ich liebe eure Straßenbahnen. Ich fahre sehr gerne mit ihnen. Das ist viel besser als Auto fahren.“

Als ich Kelly frage, ob es etwas an Deutschland gibt, dass ihr überhaupt nicht gefällt, muss sie lange überlegen. „Ich weiß nicht […] Doch, die ganzen Raucher. In Deutschland rauchen so viele Leute, bei uns raucht kaum jemand. Ich mag das nicht, die verschmutzen die ganze Luft“, so Kelly.

Im Großen und Ganzen gefallen Kelly unsere Stadt und unsere Schule wirklich sehr gut. Sie möchte auf jeden Fall wieder hierher kommen, um ihre neue deutsche Freundin Daniela zu besuchen.