Meine Daten im Internet

von unserer Redakteurin Julia Müller (06.02.2010)

Wir alle hinterlassen im Internet Spuren; das ist jedem bekannt. Doch wie viel Privates geben wir wirklich von uns Preis? Was kann man alles in den Weiten des Internets herausfinden? Welche persönlichen Daten werden unbemerkt gespeichert?

 

 Selbstversuch:

Was findet man, wenn man

sich selbst googlet?

 

Im Internet werden Millionen von Daten gespeichert. Persönliche Informationen, auf die jeder zugreifen kann. Suchmaschinen wie Google liefern in Sekundenschnelle sämtliche Links. Profile zu Internet-Communities (SchülerVZ, Wer kennt wen?, Facebook) können sofort angeklickt werden. In der Bildergalerie sind verlinkte Fotos zu finden.

Spezielle Seiten, die zum Teil sogar kostenlos sind, speichern sämtliche jemals eingegeben Daten. Ein Beispiel hierfür ist die Seite www.123people.de. Durch die Eingabe des Namens werden alle möglichen findbaren Informationen angegeben. Angefangen von Fotos über die Email-Adresse bis hin zur Adresse, Telefon- und Handynummern ist alles zu finden.

Belinda Hähner, Klasse 10, war in der Grundschule in einem Sportverein. Sie erzählt: „Noch heute finde ich seitenweise Artikel über Ergebnisse von Wettkämpfen.“

Niklas Kirchhoff, Mitglied des Rudervereins am Goethe-Gymnasium, berichtet über ähnliche Artikel: „Außerdem habe ich Fotos von Regatten von mir gefunden!“

Viktoria Finis, Klasse 10: „Als Mitglied eines Orchesters sind über mich viele Texte und Bilder darüber im Internet zu finden.“

„Dass ich so viel über mich finde, hätte ich nie gedacht!“, meint Lukas Fröhlich (Name von der Red. geändert), der bei 123people.de sogar seine Email-Adresse entdeckt hat.

 

 Datensuche bei 123people.de

 

Aber wie kann man sich davor schützen? Gibt es Möglichkeiten, weniger Daten über sich Preis zugeben? Wahrscheinlich wird das schwierig. Allerdings gibt es natürlich immer die Alternative, falsche Daten anzugeben. Beim Erstellen einer Email-Adresse könnte beispielsweise eine falsche Adresse angeben werden. Eine Wegwerf-Emailadresse wie wer876@gmx.de ist schnell eingerichtet und kann auf Internetseiten verwendet werden, auf denen nicht der echte Name erscheinen soll und Spam vermieden werden soll.

Außerdem kann man sich überlegen, ob man Bilder über sich besser nicht ins Internet stellt und eventuell Verlinkungen von anderen unterbindet. Gerade bei sozialen Netzwerken sollte man die Rechte, welcher Benutzer was sehen darf genau einstellen. So kann man zum Beispiel bei Facebook neuerdings seine Bilder auch nur für bestimmte Freunde sichtbar machen.

Die Wahrscheinlichkeit in Communities gefunden zu werden kann verringert werden, wenn man auch hier einen falschen Namen angibt, nur den Vornamen oder vom Nachnamen nur den ersten Buchstaben angibt. Echte Freunde finden einen auch so.

Auch mögliche Arbeitgeber suchen im Internet nach Informationen über Bewerber. Angesichts dieser Tatsache wäre es sicherlich eine Überlegung, peinliche Partyfotos lieber nicht ins Internet zu stellen, um seinen Job oder Ausbildungsplatz nicht zu gefährden. Von wem schon Daten im Internet vorhanden sind, die er besser nicht veröffentlicht hätte, kann diese auf dafür ausgerichteten Seiten kostenpflichtig löschen lassen. Selbst zu löschen funktioniert meist nicht, denn das Internet vergisst auch einfach gelöschte Daten nicht.