Pfarrer Braun ermittelt am Goethe-Gymnasium

von unserer Redakteurin Gianna Dalfuß und unserem Redakteur Steffen Engelbrecht (08.10.2009)

Zahlreiche weiße Kleintransporter, kleinere Lkws, ein roter Kastenwagen mit der Aufschrift „Maske“, weitere unterschiedliche Fahrzeuge und ein schicker schwarzer Geländewagen prägten am Dienstag, den 6. Oktober das Bild auf dem Schulhof der Ysenburgstraße. Ottfried Fischer war in seiner Rolle als Pfarrer Braun in Kassel und am Goethe-Gymnasium zu Gast und der UMLAUF hatte die einmalige Gelegenheit mit ihm zu über seinen Aufenthalt zu reden.

 Ottfried Fischer: „Wie auf dem Oktoberfest“

Ziemlich bald stellte sich für die meisten heraus, was das Tohuwabohu auf dem Schulhof und der dicke Mann mit dem Hut hier zu bedeuten hatten. Ottfried Fischer war in seiner Rolle als Pfarrer Braun in Kassel zu Gast und ein Teil des Krimis wurde auch an unserer Schule gedreht. Die HNA hatte zwar berichtet, dass der neue Pfarrer Braun Krimi in Kassel gedreht wird, aber wann die Dreharbeiten am Goethe-Gymnasium stattfinden würden war der Schülerschaft nicht bekannt gewesen.

 
 Schülerinnen des DS-Kurs 9  

So rollte am Dienstag das etwa 30 Mann und Frau starke Team an und verwandelte den Flur in eine Filmkulisse. Immer wieder wollten Schüler zu ihrem Unterricht und mussten dann aber verdutzt am gläsernen Eingangsfoyer stoppen, weil Pfarrer Braun gerade ermittelte. Herr Becklas war derweil mitten im Geschehen und verfolgte gespannt die Dreharbeiten, bei den auch Schüler aus dem Darstellenden-Spiel Kurses aus der 9 in Massenszenen mitwirkten. „Es wurde wohl bei der Stadt Kassel angefragt, ob auch in den Schulen gedreht werden darf, und das Goethe-Gymnasium wurde zufällig direkt von der Produktionsfirma Polyphon angesprochen“, erklärt er. „Wir wollten eigentlich das Wimmelgebäude vorschlagen, doch das Hauptgebäude hatte wohl genau den alten aber positiven „Schulmief“ der für die Dreharbeiten von Nöten war,“ erzählt er stolz weiter und wendet sich wieder den Dreharbeiten zu.

 
 Dreharbeiten am Set (Erdgeschoss)  

Wolfgang F. Henschel, Regisseur, erzählt, dass der Chef der Produktionsfirma ebenfalls Kasseler war und das dies mit ein Grund für die Wahl unserer Stadt war. Außerdem sagt er: „Kassel hat viele schöne Ecken, zum Beispiel den Schlosspark, wozu auch der märchenhafte Charme des Goethe-Gymnasiums gut passt.“ Tolga Baader hingegen ist Praktikantin und meinte: „Das ist wie auf dem Bahnhof hier“, und prompt macht sie mit dem spitzen Zeigefinger vor dem Mund deutlich, dass alle ruhig sein sollen.

Der Einzige, der den Eindruck machte, als wäre der Tumult nur halb so schlimm war Ottfried Fischer alias Pfarrer Braun. In seinem grünen Campingstuhl saß er draußen auf dem Schulhof und telefonierte. Auf die Frage, wie ihm Kassel gefalle antwortet er: „Ich konnte leider noch keinen umfassenden Eindruck bekommen, doch denkt man sich die 50er und 60er Jahre Bauten weg, gibt es in Kassel viel schöne Ecken.“ Auch privat sei er schon einmal am Herkules gewesen berichtet er.

 
 Der Stuhl des Stars  

Der ganze Trubel schien den bewundernswerten Schauspieler ziemlich kalt zu lassen: „Ich fühle mich in meine eigene Schulzeit zurück versetzt. Wenn was los war, waren alle aufgeregt und es ging zu wie auf dem Oktoberfest.“ Er bedauert zudem, dass er immer kurz angebunden sein muss, weil der Drehplan sehr straff ist. Und schon steht er wieder im Flur und dreht die Szene im Gespräch mit der Schuldirektorin Frau Seelmann (Cornelia Schmaus), des Brüder Grimm-Gymnasiums Kassel. Die Namensänderung im Film ist natürlich tiefst bedauerlich, doch  angesichts des Titels „Grimms Mördchen“ verständlich.

 
 Großer Aufruhr auf dem Schulhof  

Die Schule wurde zum Schauplatz, da sich der Mordfall rund um eine Gruppe ehemaliger Schüler dreht, die einst bei einer Aufführung von Schneewittchen mitgewirkt hatten und jetzt einer nach dem anderen ermordet werden. Grimms Märchen, die Löwenburg und allerhand kriminelle Energie umranken also den Fall, den Pfarrer Braun in Kassel lösen soll. Somit heißt es eigentlich für alle Kasseler und Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasiums einschalten, wenn der Mordfall irgendwann um Ostern 2010 im Ersten geklärt werden wird.