Schule mit Campingplatz-Charakter

Von unserer Redakteurin Janina Schmidt (13.03.2008)

Die Streiks der letzten Wochen schienen für so manchen Schüler perfekt gelegt zu sein, um dem täglichen Schulstress ein wenig zu entkommen und sich doch lieber einmal mehr unter der warmen Decke umzudrehen und weiterzuschlafen. Schließlich hat nicht jeder eine liebe Mama, die einen zur Schule fährt und in der Schule zu schlafen wäre ja eigentlich auch undenkbar, oder?

 
Schüler könnten ab sofort ganz einfach in der Schule schlafen  

Hier ist eine neue Form von Schule aufgekommen, die schon gar revolutionär scheint. Mal ganz ehrlich, es kann sich wohl keiner so wirklich vorstellen, rund um die Uhr mit der Schule auf Konfrontationskurs zu sein und selbst nachts nicht nur von ihr zu träumen, sondern sogar in ihr zu schlafen. Es gäbe allerdings die Möglichkeit, die Klassenräume für diese Situation umzuplanen und sie zu einer Art Notunterkunft für solche Vorfälle, wie jetzt der Streik der Bahnen und Busse zu nutzen. Dieses Vorhaben erfordert zwar allerhand Planung und viele, viele helfende Hände, doch im Fernsehen ist das doch auch möglich; Engel im Einsatz lässt grüßen.

Die Schüler könnten ihre eigenen Klassenräume kreativ umgestalten, so dass dort eine gemütliche und friedliche Nacht verbracht werden kann. Angefangen mit der Neugestaltung der Wände, die in ihrem jetzigen Zustand wohl eher einem Albtraumszenario gleichen. Ganz im Gegensatz hierzu steht natürlich das neu gestaltete Lehrerzimmer. Hier brauchen die Lehrkräfte unserer Schule kaum etwas umzuändern und die bequeme Couch lädt ja bereits jetzt schon viele Lehrer zum Verweilen, oder, wie die Schüler jetzt wohl eher sagen würden, zum Chillen ein. Bei den Schülern muss nun eben noch einiges mehr organisiert werden, damit diese nicht nur auf den harten Tischen schlafen müssen. Hierbei ist es allerdings jedem Schüler zu wünschen, dass er nicht in Raum 202 schlafen muss, da er hier mit Sicherheit keinen angenehmen Schlaf bekommt, sondern durch den Gestank eher noch unausgeschlafener wäre, als er es wäre, wenn er mit dem Fahrrad in die Schule gefahren wäre und dafür früher hätte aufstehen müssen. Das wäre bei Übernachtungen in der Schule auch eine ganz nette Sache, dass die Schüler länger schlafen könnten, da sie keinen weiten Schulweg in Kauf nehmen müssten.

 
Für Bequemlichkeit muss allerdings erst einmal gesorgt werden  

Ein ganz anderes Problem gäbe es allerdings bei der morgendlichen Katzenwäsche. Ist vor allem die weibliche Fraktion es gewöhnt, morgens lange im Bad zu stehen und dies ganz allein in Anspruch zu nehmen, muss sie es sich jetzt mit den anderen Mädchen aus ihrer Klasse teilen. Eine, aus der Sicht der Frau, nicht gerade entspannende Situation. Des Weiteren müssten hier auch die Waschzeiten, die jede Klasse bekommt, eingeteilt werden. So kann sich Frau auch nicht die Zeit nehmen, die zu Hause ein überaus langes Schminken in Anspruch nehmen würde. Von Vorteil ist auf der Mädchentoilette allerdings der große Spiegel, an dem bereits heute einige Mädchen ihren Kajalstrich neu ziehen oder ihre Haare aufstylen. Bei der männlichen Fraktion sollte es hierbei zu keinerlei Problemen kommen. Sie haben allerdings unverständlicher Weise auch zwei Toiletten zur Verfügung, im Gegensatz zur weiblichen Schülerschaft.

Generell sollten die Schüler dann allerdings im Unterricht ausgeschlafener sein und eine unglaubliche Verbundenheit zu ihrer Schule aufbauen, was durch das dortige Schlafen leicht erreicht werden kann. Außerdem ist dies eine Möglichkeit, dass alle Schüler am Unterricht teilnehmen, auch wenn sie normalerweise weit weg wohnen und im Falle eines Streiks keine Möglichkeit haben, zur Schule zu kommen. Schließlich möchte ja kein Schüler freiwillig etwas für den Unterricht nacharbeiten und sich unter Umständen am heiligen Wochenende mit dem Erlernen des Schulstoffes beschäftigen.