Tränen sind eine Lösung -nicht nur lachen ist gesund

von unserer Redakteurin Marie Thiede (17.05.2008)

Ein mancher fängt vor Wut an zu heulen, ein Anderer bricht vor Freude in Tränen aus oder bekommt bei einem schnulzigen Happy-End eines Films feuchte Augen, wieder Andere beginnen zu heulen um eventuell eine bessere Note beim Lehrer zu erlangen – für den ein oder anderen Schüler lautet also die Devise: Wasser marsch!

Weinen ist ein Ausdruck für Gefühle und entsteht meistens durch Angst oder Ärger; Tränen können aber auch gezielt eingesetzt werden, um das jeweilige Gegenüber in eine Phase des Mitleids zu versetzen oder sogar dafür zu sorgen, dass sich derjenige für mitschuldig hält.

Gerade weil Tränen ein Zeichen für gezeigte Emotionen sind, ist es für manche einfach sich ‚durchzuheulen‘. Wut, Ärger, Trauer, Enttäuschung oder Schmerz – alles sind starke Emotionen, die keiner gerne von sich Preis gibt.  Es sei denn, es sind geschauspielerte Emotionen, die einen gewissen Zweck erfüllen sollen. Selbst wenn es nicht vorgetäuschte Emotionen sind, sondern jemand ist nah am Wasser gebaut – Tränen als Mittel zum Zweck einzusetzen, sollte man sich gut überlegen.

Männer heulen sich nicht durch, Männer weinen ja sowieso nicht! Wahre Gefühle zu zeigen ist vielen oft peinlich. Daher befinden sich scheinbar nur weibliche Heulsusen in den Klassen. Und dann heißt immer: ‚Die Mädchen werden bevorzugt!‘

Eine Schülerin aus dem 11ten Jahrgang gibt offen zu: „In dem Moment, wo ich die bessere Note durch mein Gejaule erlange, hat es sich für mich eindeutig gelohnt. Es ist mir egal, was meine Mitschüler davon halten, 2 Tage später haben sie es eh wieder vergessen – doch die Noten machen sich immerhin im Abi mein Leben lang bemerkbar!“

Doch wenn man die Tränen mal gerade nicht als Mittel zum Zweck benutzt, sondern sie aus wahren Gefühlen die Wange hinunter kullern – ob vor Wut, vor Glück, vor Freude oder beim Zwiebeln schälen, lässt sich sagen: Heulsusen leben gesünder als emotionslose Indianer, die keinen Schmerz kennen:

Tränen reinigen das Auge und sorgen dafür, dass es stets geschützt ist. Außerdem werden schädliche Stoffe, die bei Wut oder Trauer entstehen, beim Weinen einfach weggespült. Tränenflüssigkeit beruhigt und macht auch wieder froh. Wer seine Gefühle ständig unterdrückt, geht Risiken ein, wie z.B Migräne oder Kopfschmerzen zu bekommen oder sogar Probleme mit dem Herzen.

Und übrigens: Mädchen können nichts dafür, dass sie öfter in Tränen ausbrechen als die taffen Männer, denn dies liegt lediglich in der Natur! Im Pubertätsalter  entwickeln Mädchen einen ca. 60% höheren Spiegel des Hormons Prolaktin als Männer. Dieses Hormon macht aus den Mädchen die berüchtigten Heulsusen.