W wie Wissen

(04.01.2006 17:57)

Am 8. Januar präsentiert WDR-Moderator Ranga Yogeshwar das ARD-Magazin „W wie Wissen“ erstmals zur neuen Sendezeit und mit einem neuen Konzept. Der 46-Jährige, gleichzeitig Moderator der Sendung Quark & Co, will bei den Zuschauern Begeisterung für wissenschaftliche Themen wecken. „Ich bin keine Moderationsmaschine. Wenn ich selbst von einem Thema begeistert bin, dann überträgt sich das auf die Zuschauer“, sagte Yogeshwar ddp-Korrespondent Markus Peters in Köln.

Ranga Yogeshwar, einer der profliertesten Redakteure in der europäischen Wissenschaftsszene

MP: „W wie Wissen“ startet mit einem neuen Konzept. Was ändert sich?

Yogeshwar: Bislang lief die Sendung am Mittwochabend, wo sie allerdings öfter dem Sport weichen musste. Jetzt kommen wir sonntags um 17.03 Uhr. Auf diese Weise erreichen wir mehr junge Zuschauer und können familienfreundlicher sein. Zwar wurde der Umfang der Sendung von 45 auf 30 Minuten gekürzt, dafür haben wir die Zusage, dass es im laufenden Jahr 46 Ausgaben geben wird. Diese Konstanz erhöht natürlich die Chancen, Zuschauer dauerhaft an die Sendung zu binden.

MP: In den vergangenen Jahren haben die privaten und öffentlich-rechtlichen Sender das Thema Wissenschaft für sich entdeckt. Wie erklären Sie sich diesen Trend ?

Yogeshwar: Für mich ist damit ein Stück Normalität eingetreten. Das Thema Wissenschaft bekommt in den deutschen Medien endlich den Stellenwert, den es verdient – nachdem es dort lange stiefmütterlich behandelt wurde. Bei der britischen BBC laufen seit Jahren Wissenschaftssendungen zur besten Sendezeit. Auch in Deutschland gehört die Farbe Wissenschaft fest in den Malkasten des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks.

Rangas Sendungen gibt es in hervorragenden Zusammenfassungen als pdf-Dateien

MP: An „W wie Wissen“ sind gleich fünf ARD-Anstalten beteiligt. Ist die Zusammenarbeit bei diesem Gemeinschaftsprojekt eher Chance oder Belastung ?

Yogeshwar: Es ist eine Möglichkeit, Stabilität in die Sendung zu bringen, weil man natürlich in den fünf Häusern den entsprechenden Rückhalt hat. Gleichzeitig erfährt die Sendung viel Power, weil jeder der Beteiligten seine Stärken und Ressourcen einbringt. Andererseits ist es auch immer wieder eine Herausforderung, einen Konsens zu finden, weil jede beteiligte Redaktion natürlich ihr Profil wiederfinden will.

MP: In diesen Tagen feiert der WDR seinen 50. Geburtstag. Sie sind inzwischen auch schon über 20 Jahre für den WDR auf Sendung.

Yogeshwar: Und ich fühle mich immer noch wohl. Wenn es den WDR nicht gäbe, dann müsste man ihn erfinden. Er schafft es immer wieder, in Sendungen einen gewissen „Spirit“ zu erzeugen und hat gelegentlich sogar Mut zu Experimenten.

ddp-nrw, in: newsroom.de, Dienstag, 03.01.2006