Warnung vor Überinformation

(25.01.2006 00:03)

Der Schriftsteller Günter Grass hat vor der Gefahr einer „Überinformation“ in der westlichen Welt gewarnt. Die Menschheit habe noch nie über solche technologische Mittel der Information verfügt wie heute, aber sie sei schlechter informiert als früher, sagte Grass auf einer Podiumsdiskussion in Oviedo in Nordspanien.

Boulevard-Zeitungen haben es vorgemacht: Gewinn geht vor Information

„Die Presse ist nur zum Teil frei, denn sie unterliegt zu vielen Zwängen und muss wirtschaftlichen Prioritäten folgen, die ihre Unabhängigkeit einschränken“, sagte der deutsche Literatur-Nobelpreisträger nach spanischen Medienberichten vom Sonntag.

„Wir alle wissen, dass die USA mit ihrem Geheimdienst CIA eine kriminelle Organisation unterhalten, aber nur wenige sagen dies auch.“ An der Diskussion, die von der spanischen Prinz-von-Asturien- Stiftung veranstaltet wurde, nahmen unter anderem der frühere Theaterintendant Ivan Nagel und der italienische Schriftsteller Claudio Magris teil.

Oviedo (dpa) – vom 22.1.2006