Zeitungs-Umfrage: 22000 freie Lehrerstellen zu besetzen

(20.01.2001 02:01)

Bis zum Beginn des neuen Schuljahres 2001/2002 sollen in Deutschland 22000 neue Lehrer eingestellt werden. Das ergab eine Umfrage von «Welt am Sonntag» unter den 16 Kultusministerien der Länder. Hamburg (dpa) – Bis zum Beginn des neuen Schuljahres 2001/2002 sollen in Deutschland 22000 neue Lehrer eingestellt werden. Das ergab eine Umfrage von «Welt am Sonntag» unter den 16 Kultusministerien der Länder. Vor allem in den westdeutschen Bundesländern werden die Pädagogen knapp. Allein Nordrhein-Westfalen wolle bis zum Sommer 6700 Lehrer einstellen, Baden-Württemberg und Bayern je 3500 und Niedersachsen 2000. Gesucht würden Pädagogen in den Fächern Mathematik, Physik, Chemie, Informatik, Musik, Kunst und Religion. Gute Chancen für angehende Lehrer bestünden an Haupt-, Sonder- und Berufsschulen.
Ganz anders als im Westen stelle sich die Lage der ostdeutschen Bundesländer dar: Wegen der rückläufigen Schülerzahlen versuchten die Behörden, mit Teilzeitverträgen und Lohnverzicht die wenige Arbeit auf die vorhandenen Lehrer zu verteilen, ohne jemanden entlassen zu müssen.
Noch beschränke sich die Lehrersuche hauptsächlich auf die Mangelfächer. Doch schon bald könnte das Problem auch auf andere Fachbereiche übergreifen. «Das große Lehrerproblem kommt erst auf uns zu», warnte Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes. Er sagte der Zeitung: «300 000 Lehrer müssen in den nächsten 13 Jahren in Deutschland ersetzt werden.»