von unserer Redakteurin Mabelle Franke (13.09.2009)
Viel Rauch, Schutt und Asche, vor allem Angst – Jeder kann sich an das tragische Ereignis des 11. Septembers 2001 erinnern. Vier Passagierflugzeuge wurden auf Inlandsflügen entführt und zum Absturz gebracht, davon zwei in das World Trade Center und eines in das nahe gelegene Gebäude des Verteidigungsministeriums, das Pentagon, gelenkt.
Die Auswirkungen waren verheerend. Es kamen mindestens 3.015 Personen, darunter die 19 Attentäter, ums Leben. In New York konnten über 15.000 Menschen vor dem Einsturz der Hochhäuser aus der Gefahrenzone evakuiert werden. Doch denkt man heute, acht Jahre nach dem Terroranschlag, immer noch so häufig an das Unglück?
In Amerika werden weiterhin jedes Jahr Trauerfeiern veranstaltet, um die Verstorbenen zu ehren. „Jemand aus meiner Verwandschaft starb bei dem Angriff auf das World Trade Center. Seitdem fahren wir jedes Jahr am 11.September in die USA um zu trauern“, berichtet Tanja Müller, Lehrerin.
„In den letzten Jahren habe ich immer eine Schweigeminute für die Opfer eingelegt, aber mittlerweile tue ich das auch nicht mehr“, sagt Annika Schwarz aus der Jahrgangsstufe 9.
Die tragischen Ausmaße des Anschlages. |
Auch Sara Low starb in den Trümmern des World Trade Center – ihr Vater verklagte Fluggesellschaften und Boeing. Sie arbeitete als Stewardess an Bord des American Airlines Fluges 11 – der Maschine, die als erstes in das World Trade Center raste. Als ihr Vater damals bei der Fluggesellschaft nachfragte, bekam er die Auskunft, dass Sara nicht an Bord gewesen sei. Erst später erfuhr er die schreckliche Nachricht.
Genau aus diesem Grund will er sich jetzt nicht mit einer finanziellen Entschädigung zufrieden geben. Er ist der erste, für den ein Verhandlungstermin festgesetzt wurde. Dabei gehe es ihm nicht um Geld, sondern um Glaubwürdigkeit und Versäumnisse.
Das Unglück war noch aus weiter Entfernung zu sehen. |
Denn die Anschläge von 9/11 hätten verhindert werden können, ist Low überzeugt. „Die Verantwortlichen bei der Sicherheitskontrolle hatten dazu die Möglichkeit, ebenso wie die Leute, die sie ausgebildet und die die Aufsicht geführt haben, so Low. Teppich- und andere Messer sowie Pfefferspraydosen hätten dann nicht von den Terroristen an Bord geschmuggelt werden können.
Weiterhin bleibt das tragische Unglück des 11. Septembers also ein aktuelles Thema und vor allem Angehörige werden es nicht vergessen können.