50 Jahre Bundesgrenzschutz

(06.04.2001 15:54)

Vor fünfzig Jahren wurden sie gegründet, die bundesdeutschen Grenzjäger, das westdeutsche Pendant zu den damaligen NVA-Grenztruppen der DDR.

Zu den aller ersten Pflichten der neuen Truppen, die am 2. Oktober 1951 auch in Kassel einrückten, gehörte die Bewachung der innerdeutschen Grenze und die Unterstützung von Flüchtlingen, die die Grenze überwunden hatten. Im Falle einer sowjetischen Invasion hätten die Grenzschützer in den ersten Reihen gekämpft, deshalb waren sie auch mit schweren Waffen wie Schützenpanzern und Granatwerfern ausgerüstet.
Als die Bundesrepublik Deutschland 1956 mit der Bundeswehr wieder eine eigene Armee besaß, wechselten gut zwei Drittel der ca. 16.000 Grenzschützer in den Militärdienst. Beim Grenzkommando Mitte, das die BGS-Standorte in Kassel, Ihringshausen, Eschwege, Höxter, Hann. Münden, Wildflecken und Fulda umfasste und die hessisch-thüringische Grenze bewachte, zählte man zu diesem Zeitpunkt gerade noch 56 Offiziere, 629 Unterführer und 1239 Grenzjäger. Doch die entstanden Lücken waren bald wieder gefüllt.
Ab den 70ern und 80ern wurde der Bundesgrenzschutz auch immer mehr zur Unterstützung der normalen Länderpolizeien benötigt. So führte der BGS mehrere Einsätze gegen Demonstranten durch, etwa 1981 bei den Protesten gegen den Bau des Atomkraftwerks Brokdorf und 1983 gegen die Demonstranten, die gegen die geplante Startbahn West in Frankfurt protestierten.
Nach dem katastrophalen Ausgang des Terroranschlags 1972 gegen die israelische Mannschaft bei der Olympiade in München wurde die Grenzschutzgruppe 9 gegründet. Die GSG 9, die zur Terroristenbekämpfung eingesetzt wird, geriet zuletzt wegen der Festnahme einiger ehemalige RAF-Terroristen 1996 in Bad Kleinen, die in einem Blutbad und dem Tod eines Terroristen endete, in die Schlagzeilen.

Bundesgrenzschutz im Einsatz

Nach der Wiedervereinigung, wurde der Dienst an der innerdeutschen Grenze am 2. Juli 1990 eingestellt. Seitdem fungiert der BGS als Polizei des Bundes und ist unter anderem für die Sicherheit an deutschen Flughäfen und Bahnhöfen verantwortlich. Weiter Aufgabenbereiche sind Personenschutz, Küstenwachdienst und Luftsicherheit. Außerdem ist der BGS auch im Rettungsdienst vertreten, wie mit dem Rettungshubschrauber „Christopher 7“, der von der BGS-Fliegerstaffel in Rothwesten geflogen und gewartet wird.