Auf acht Rollen durch Kassel

Von unserem Redakteur Andreas Witt (20.05.2004 22:11)

Der Alptraum eines jeden Autofahrers – manchmal muss er zehn bis fünfzehn Minuten warten, bis die schier endlos lange Karawane von Skatern an ihm vorbeizieht. Ja, es ist wieder soweit. Seit ein Paar Wochen hat die K.I.S.S., Kassler Inline Skate Session, wieder begonnen. In Begleitung der Polizei und des DRK können Anfänger und Profis auch dieses Jahr wieder jeden Dienstag auf verschiedenen Routen durch Kassel skaten.

Die Ordner geben den Startschuss

Mittlerweile sind es sechs verschiedene Strecken, die abwechselnd gefahren werden. „Ursprünglich begann alles mit dem Gedanken, den Standpunkt des Auebades attraktiver zu machen“, sagt Marc Buttron, einer der beiden Gründer der K.I.S.S. Als er 2001 zusammen mit Thorsten Krapp die Initiative ins Leben rief, hätte keiner der beiden erwartet, dass sich der ursprünglich kleine „Skatertreff“ zu solch einem Trend entwickelt. Die K.I.S.S. ist eine der größten Skatingveranstaltungen Deutschlands, die wöchentlich abgehalten wird und nebenbei bemerkt der größte Singletreff Nordhessens. Knapp 1000 Sportler und Freizeitsportler kommen hier wöchentlich zusammen, um auf den 15 bis 19 km langen Strecken zu skaten. Dieses Jahr sind zwei neue Strecken hinzugekommen, die Strecken 5 und 6.

Kleine Leute und…

Hier eine Übersicht der Strecken:

Route 1: Der Start ist am Auebad, ab da geht es um die Aue und die Buga, die Strecke ist zwischen 15 – 17 km lang.
Route 2: Diese Route führt vom Auebad aus zweimal um die Buga und wird sehr schnell gefahren. Da der Belag und die Geraden einem die Möglichkeit geben sehr hohe Geschwindigkeiten zu erreichen, ist die 15 – 17 km lange Strecke Anfängern nicht zu empfehlen.
Route 3: Vom Auebad aus geht es in Richtung Waldau und durch den Industriepark wo es eine kleine etwas länger andauernde Steigung gibt, die man allerdings prima zum trainieren nutzen kann; 15 – 17 km ist die Strecke lang.
Route 4: Die 16 km lange Route führt an der Aue und der Buga vorbei und danach in und um die Stadt, wo sie viele scharfe Kurven hat und aufgrund von Straßenbahnschienen und anderen Hindernissen sehr viel Geschick erfordert. Aus diesem Grund sollte man schon sehr gut skaten können um diese Runde mitzulaufen.
Route 5: 19 km ist diese Strecke lang und führt um die Buga, ein Stück durch Waldau und Bettenhausen, danach wieder zurück zum Auebad.
Route 6: Diese Route ist die einzige, die nicht am Auebad beginnt. Der Start ist an der Endhaltestation in Helsa und führt dann über Kaufungen nach Kassel zum Auebad. Die Strecke ist 18,5 km lang und hat wenig scharfe Kurven.

…große Leute nehmen teil

Damit dass alles reibungslos ablaufen, kann wird natürlich auch eine Menge Hilfe gebraucht. Dafür sind Polizei und Ordner zuständig, die das gerade befahrene Stück Straße für die Skater sperren. „Ohne die tatkräftige Unterstützung wäre das ganze gar nicht durchzuführen“, sagte einer der Ordner, bevor er schnell wieder weiterfährt, um die nächste Seitenstraße zu sperren. Die Ordner sind wichtig für die Sicherung der Straße und für Hinweise auf Gefahrenstellen. Ordner zu werden lohnt sich. Als Belohnung für eine fünfmalige Teilnahme als Ordner bekommt man eine Saisonkarte fürs Auebad und viele andere Vergünstigungen. Dafür sollte man allerdings schon sehr sicher auf den Skates stehen.

Kleine Gruppen und…

Unterstützt von Hitradio FFH geht es mit Musik aus Rucksackboxen durch Kassel und Umgebung. Auf den Touren werden alle Paar Kilometer Pausen eingelegt, damit sich das Feld der Skater wieder zusammenzieht und auch die Anfänger wieder aufschließen können. Viele kommen mittlerweile regelmäßig zu diesem Event, um sich einerseits fit zu halten und um Freunde zu treffen. Unter den Teilnehmern sind fast alle Altersgruppen vertreten. So werden schnell Bekanntschaften geschlossen, was auch einer der Gründe ist, warum das Treffen so beliebt ist. An Start und Ziel, dem Auebad, werden gegrillte Würstchen und Getränke zu relativ günstigen Preisen angeboten, so dass nach einer anstrengenden Tour die eben erst neue Bekanntschaften auf ein Glas Apfelschorle eingeladen werden kann.
Zu empfehlen ist es einen Helm zu tragen. Auch wenn man selbst recht sicher auf seinen Skates steht, kann es immer vorkommen, dass der Vordermann zu Fall kommt. Für den Notfall fährt ein Krankenwagen hinter- und Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuz mit dem Fahrrad nebenher. Zu schlimmeren Unfällen ist es bis jetzt noch nicht gekommen, was mit Sicherheit den vielen Helfern zu verdanken ist.

…große Gruppen auch

Das Skaten beginnt in der Regel jeden Dienstag um 19.30 Uhr am Auebad, ganau am Auedamm. Weitere Infos unter www.kiss-skate.de