Faschingsanfang – Und dann?

von unserer Redakteurin Mabelle Franke (21.11.2010)

Bereits im alten Ägypten feierte man das ausgelassene Fest zu Ehren der Göttin Isis und die Griechen veranstalten es für ihren Gott Dionysos. Jeder kennt den Karneval in Brasilien und in Deutschland ist die bekannteste Faschingsstadt wohl Köln. Jedoch liegt zwischen dem 11.11. jedes Jahres und Rosenmontag, der in jedem Jahr an einem anderen Tag ist, ein großer Zeitraum. Die wenigstens wissen, was zwischen diesen beiden Daten passiert. Aus diesem Grund bot mir Daniela Schäfer, Schülerin unserer Schule aus dem Jahrgang 11, die Möglichkeit zu erfahren, was sich in diesem Zeitraum abspielt.

 

 Die Hummeln vom VfL Wolfsanger

 

 

Daniela Schäfer ist Mitglied im VfL (Verein für Laienspiele) Wolfsanger. Dies ist ein etwas kleinerer Verein, trotzdem ist am Faschingswochenende, welches auch in Wolfsanger stattfindet, immer alles ausverkauft. Der Unterschied zwischen diesem kleineren Verein und größeren Vereinen besteht nur darin, dass andere Vereine zwischen Faschingsanfang und dem Faschingswochenende bis hin zum Aschermittwoch auch an Turnieren teilnehmen, um ihre Marsch- oder Showtänze mit anderen Tanzgruppen zu messen.

 

 

Zurzeit befinden sich ca. 10 Mitglieder in Danielas Tanzgruppe, in größeren Vereinen befinden sich dort ungefähr 20 bis 30 Mitglieder. Und trotzdem besteht fast kein Unterschied in den Vorbereitungen für das Faschingswochenende. „Meine Tanzgruppe, die Hummeln, trainieren einmal in der Woche. Wir beginnen jedes Jahr nach den Osterferien mit unseren Proben für das nächste Faschingsfest“, erklärt Daniela.

 

 

Im VfL Wolfsanger gibt es sechs verschiedene Tanzgruppen: die Bambinis, in der sehr junge Narrenfreunde Mitglied sind, die Räuber, eine reine Jungengruppe, die Hummeln für Mitglieder im jugendlichen Alter, die Sternchen für junge Frauen, die Mamas und Papas für die Eltern der jungen Mitglieder und das Männerballett.

 

 
  Hier kann man die bunten Kostüme noch einmal genauer betrachten.
 

Die Hummeln führen jedes Jahr einen Marsch- und einen Showtanz auf, für die die Vorbereitungen sehr lange dauern. Ein Marschtanz ist der eher traditionelle Karnevalstanz; dabei marschiert die ganze Gruppe und bewegt sich meistens synchron. Im Gegensatz zum Marschtanz wird beim Showtanz zu Musik mit Gesang getanzt; dies ist eine moderne Form der Karnevalstänze. „In diesem Jahr üben wir gerade einen Showtanz, den wir auf einen Song von Lady Gaga tanzen werden“, erklärt mir Daniela.

 

 

Das Training für diese beiden Tänze findet also das ganze Jahr über statt und wird von zwei Trainern begleitet, jedoch können die Tänzer/innen auch ihre eigenen Ideen mit einfließen lassen. Getanzt wird zu verschiedenen Themen, jedes Jahr gibt es ein neues Motto, wie zum Beispiel „eine Fahrt zum Mond“. Die Gruppe wählt selbst die Musik aus und entwickelt einen Tanz.

 

 

Natürlich tragen die Tänzerinnen und Tänzer bei ihren Auftritten schillernde, teilweise auch prunkhafte Kostüme. „Für unsere Gruppe, die Hummeln, schneidert meine Mutter die Kostüme selbst“, sagt Daniela stolz, denn die Kostüme sind sehr aufwendig und es muss viel Zeit investiert werden, um diese herzustellen. „Ich mache diese Arbeit sehr gerne. Ich finde es schön zu sehen, dass die Kostüme am Faschingswochenende auch von vielen Zuschauern bewundert werden,“ trägt Danielas Mutter, Silke Schäfer, der Unterhaltung bei. Die Kostüme für die anderen Tanzgruppen fertigt jedoch eine andere Schneiderin an, denn es benötigt viel Zeit um ein einzelnes Kostüm zu nähen.

 

In größeren Vereinen werden außerdem während den Vorbereitungen zum Faschingswochenende Prinzenpaare gewählt. Sie sind die Vertreter der einzelnen Vereine und können von anderen Vereinen an einem Abend des Faschingswochenendes eingeladen werden. Die Prinzenpaare sind somit Zuschauer und ihnen kann gezeigt werden, wie das Faschingswochenende in einem anderen Verein aussieht, denn bei keinem Faschingsverein ist das Faschingswochenende gleich.